DIE DATEIEN DER REGISTRY AUF DER FESTPLATTE
Der Registrierungseditor zeigt die Registry in einem zusammenhängenden Baum an. Tatsächlich besteht die Datenbank aber aus mehreren Dateien, die unter „C:\ Windows\system32\config“zu finden sind. Welche Dateien zu welchem Registryzweig gehören, kann man in Regedit unter „Hkey_local_machine\system\currentcontrolset\control\hivelist“ermitteln. „Hkey_local_machine\software“beispielsweise stammt aus der Datei „C:\windows\system32\config\software“und zu „Hkey_local_machine\system“gehört die Datei „C:\windows\system32\config\system“. „Hkey_users\[user-id]“beziehungsweise „Hkey_current_user“sind im Profil des jeweiligen Benutzers unter „C:\users\[benutzername]“in der Datei „Ntuser.dat“gespeichert. Für „Hkey_classes_root“des Benutzers gibt es die eigene Datei „C:\ Users\[benutzername]\appdata\local\microsoft\windows\usrclass.dat“.
Die genannten Dateien sind exklusiv von Windows geöffnet und lassen sich über den Windows-explorer nicht direkt kopieren. Für ein Backup sind daher spezielle Tools erforderlich (siehe Punkt 7).
Windows erzeugt Wiederherstellungspunkte teilweise automatisch, etwa vor Updates oder bei der Installation neuer Software. Darauf verlassen können Sie sich allerdings nicht. Deshalb empfiehlt es sich, vor größeren Änderungen manuell Wiederherstellungspunkte zu erstellen.
Zum Wiederherstellungspunkt zurückkehren: Bei Fehlern rufen Sie „Wiederherstellungspunkt erstellen“erneut auf und klicken auf „Systemwiederherstellung“. Sollte Windows nicht mehr starten, können Sie die Systemwiederherstellung auch über das Windows-installationssystem starten (siehe Punkt 8).
7 Registry-backup mit Zusatztool erstellen
Registry Backup (auf HEFT-DVD) von Tweaking.com ist ein komfortables Tool für die regelmäßige und vollständige Sicherung der Registry. Starten Sie das Tool und gehen Sie auf „Settings“. Legen Sie unter „Backup Location“einen Speicherort für die Backups fest. Standardmäßig erfolgt die Sicherung in den Ordner „C:\regbackup“. Klicken Sie auf „Open Advanced Settings“. Entfernen Sie die Häkchen vor „Enable Fallback Backup Method (Enabled by Default)“und „Always use Fallback Backup Method Instead of Volume Shadow Copy“. Unter „VSS exe To Use“stellen Sie „Auto Detect (Default)“ein.
Volume Shadow Copy (VSS) ist die von Microsoft empfohlene Methode für ein vollständiges Backup der Registry. Sollte das Programm mit diesen Einstellungen nicht korrekt funktionieren, gehen Sie auf „Help & Support“und klicken auf das Icon unter „Online Help & FAQS“. Hier finden Sie Anleitungen zur Reparatur des Vss-dienstes. Um ein Backup zu erstellen, gehen Sie auf die Registerkarte „Backup Registry“und klicken auf „Backup Now“. Über „Settings“lässt sich auch ein automatisches und regelmäßiges Backup konfigurieren. Das Tool erstellt im Sicherungsorder für jedes Backup eigene Verzeichnisse, die Datum und Uhrzeit im Namen tragen.
Im Problemfall starten Sie Backup Registry erneut, gehen auf die Registerkarte „Restore Registry“und wählen über das Auswahlfeld am oberen Fensterrand das letzte Backup aus. Klicken Sie auf „Restore Now“. Danach müssen Sie Windows neu starten. Das Tool erstellt in den Sicherungsordnern außerdem die Datei „dos_restore.cmd“, die sich im Windows-reparatursystem verwenden lässt (siehe Punkt 8).
8 Reparatursystem für Backup und Restore verwenden
Sollte Windows nicht mehr starten, lässt sich die Registry über ein Zweitsystem wiederherstellen. Für Backups lässt es sich ebenfalls verwenden, weil Sie hier vollen Zugriff auf die Registry-dateien haben. Es empfiehlt sich, die Wiederherstellung vorab zu testen, damit sie im Fehlerfall auch tatsächlich funktioniert.
Sie benötigen ein Windows-installationsmedium, das Sie von einer DVD oder einem Usb-stick starten. Wenn Sie keins besitzen, laden Sie Windows 10 über das Media Creation Tool für Windows 10 herunter.
Booten Sie den PC vom Windows-installationsmedium. Wenn das Fenster „Windows-setup“erscheint, drücken Sie die Tastenkombination Shift-f10, um eine Eingabeaufforderung zu öffnen. Tippen Sie Notepad ein, womit Sie den Windows-editor öffnen. Das Programm kann im minimalen Installationssystem als einfacher Dateimanager dienen. Gehen Sie auf „Datei –› Öffnen“. Verschaffen Sie sich über die Navigation hinter „Suchen in:“einen Überblick über die Zuordnung der Laufwerksbuchstaben. In der Regel ist die Windows-partition nicht über „C:“erreichbar, sondern trägt einem höheren Buchstaben, beispielsweise „E:“. Damit Sie alle Dateien sehen, stellen Sie in Notepad hinter „Dateityp“den Wert „Alle Dateien“ein. Über das Kontextmenü können Sie jetzt einzelne Ordner oder Dateien kopieren, beispielsweise die über Regidlebackup (Kasten auf Seite 38) oder Registry Backup (Punkt 7) gesicherten Re
gistry-dateien. Wechseln Sie in den Ordner „\Windows\system32\config“und fügen Sie die Dateien ein. Über den Kontextmenüpunkt „Öffnen“können Sie außerdem die von Registry Backup erstellte Batchdatei „dos_restore.cmd“starten.
Das Windows-installationssystem bietet über die „Computerreparaturoptionen“auch die Möglichkeit, Wiederherstellungspunkte zurückzusichern. Dazu gehen Sie auf „Problembehandlung –› System wiederherstellen“.
9 Registry-einträge über Windows-tuner ändern
In unserem Tool PC-WELT Windows-tuner 2021 (auf HEFT-DVD) haben wir zahlreiche Registry-einträge gesammelt. Sie haben Zugriff auf viele wichtigen Optionen, die Windows schnell und komfortabel machen. Sie sehen sofort die aktuellen Einstellungen und können die Konfiguration speichern, ändern und auch wiederherstellen. PC-WELT Windows-tuner ist weitestgehend frei konfigurierbar. Sie können sich beispielsweise nur die Einstellungen anzeigen lassen, die Sie wirklich benötigen. Außerdem ist es möglich, selbst neue Einstellungen zu definieren.
Das Tool zeigt auf der Registerkarte „Kategorien“mehrere Bereiche, beispielsweise „Funktionalität des Windows Explorers verbessern“, „Visuelle Stile und Desktop“, „Weitere Funktionen konfigurieren“und „Sicherheit“.
Über die Schaltfläche „Aktuelle Einstellungen sichern“speichern Sie den momentanen Zustand, also den Status der aktivierten oder deaktivierten Optionen. Bitte beachten Sie, dass sich diese Sicherung nur auf die gerade angezeigten Optionen bezieht. Optionen ändern: Setzen Sie ein Häkchen vor die gewünschte Option – oder entfernen Sie es. Wenn Sie weitere Informationen zu einer Option benötigen, klicken Sie diese mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „In Datenbank anzeigen“. Dadurch wechselt die Ansicht auf die Registerkarte „Datenbank-editor“und zeigt den zugehörigen Datensatz an. Im Feld „Beschreibung“finden Sie Hinweise zur Bedeutung des Registryschlüssels und der möglichen Werte. Klicken Sie zum Abschluss auf „Änderungen speichern“. Der PC-WELT Windows-tuner schreibt dann die neuen Werte in die Registry. Viele Einstellungen werden von Windows erst nach einem Neustart des Windows-explorers
berücksichtigt. Dafür klicken Sie auf die Schaltfläche „Explorer neu starten“. Wenn das keine Wirkung zeigt, müssen Sie sich ab- und wieder anmelden oder Windows neu starten. Registry-datensätze ändern: Wenn Sie einzelne Optionen unter „Kategorien“nicht benötigen oder neue hinzufügen möchten, verwenden Sie dazu die Registerkarte „Datenbank-editor“. Um Änderungen durchzuführen, gehen Sie im Menü auf „Optionen –› Datenbank editierbar“. Über den Kontextmenüpunkt „Neuen Eintrag hinzufügen“innerhalb der jeweiligen Kategorie erstellen Sie neue Datensätze. Orientieren Sie sich beim Ausfüllen des Formulars an den schon vorhandenen Einträgen. Unter „System“tragen Sie durch Leerzeichen getrennt die Windows-version ein, für die der Registry-eintrag gilt. Die Schreibweise muss der Liste hinter „Filter“entsprechen. Damit eine Option auf der Registerkarte „Kategorien“auftaucht, muss ein Häkchen vor „In Kategorie-ansicht zeigen“gesetzt sein. Tipp: Eine gute Ergänzung zu PC-WELT Windows-tuner ist Winaero Tweaker (auf HEFTDVD). Das Tool bietet eine grafische Oberfläche für zahlreiche Registry-hacks. Es ist englischsprachig, die meisten Funktionen sind jedoch allgemein verständlich beschrieben. Wer mehr wissen möchte, findet bei den meisten Optionen Links zu Webseiten auf https://winaero.com. Hier gibt es ausführliche Informationen, inklusive Angaben zu den Werten in der Registry, die das Tool ändert.