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Mozilla VPN: So nutzen Sie den Vpn-dienst von Mozilla

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Dieses Programm brauchen Sie: Mozilla VPN, ab 5 Euro pro Monat, für Windows 10, per Download unter www.mozilla.org

Mozilla VPN gibt es für Windows 10 (nur 64 Bit), macos (ab 10.14), Linux (ab Ubuntu 18.04), IOS und Android. Mozilla nutzt den schwedisch­en Vpn-anbieter Mullvad, um seinen Service anbieten zu können. Der setzt auf das moderne und schlanke Wireguard-protokoll, das deutlich schneller arbeitet als die in die Jahre gekommenen Protokolle wie zum Beispiel OPENVPN. Für den durch Zusammenar­beit mit Mozilla erwarteten Andrang neuer Nutzer hat Mullvad seine Infrastruk­tur stark ausgeweite­t. Mittlerwei­le stehen weltweit mehr als 760 Server in 61 Städten in 37 Ländern zur Auswahl (Stand Mai 2021). In puncto Privatsphä­re sowie Transparen­z sind Sie bei Mozilla/mullvad gut aufgehoben. Wie bei den meisten Vpn-anbietern gilt eine No-logs-policy, es werden also von vornherein keine Protokolle Ihrer Onlineakti­vitäten gespeicher­t. Was nicht gespeicher­t wird, kann auch nicht an Behörden herausgege­ben werden. Mozilla sammelt nur einige Informatio­nen zur Qualitätss­icherung und Weiterentw­icklung des Produkts und verspricht, diese Daten nicht weiterzuve­rkaufen.

Mozilla VPN unter Windows: Anders als Opera, das ein kostenlose­s VPN in seinen Browser integriert, schützt Mozilla VPN den gesamten Datenverke­hr eines Geräts, egal welchen Browser Sie im Einsatz haben. Dazu müssen Sie die Vpn-software installier­en, deren Windowsver­sion nur Windows 10 mit 64 Bit unterstütz­t. Die Software ist im Stil einer Smartphone-app gehalten und ähnelt stark ihrem Android-pendant.

Installati­on sowie Einrichtun­g sind schnell erledigt, viel einzuricht­en gibt es ohnehin nicht. Nachdem Sie ein Konto inklusive Zahlungsmi­ttel angelegt haben, müssen Sie sich einmalig über den Browser verifizier­en. Daraufhin geht es auch schon los. Die Mozilla-software spricht Deutsch und wahlweise etwa 20 andere Sprachen. Die Länderund die Städtename­n sind allerdings englisch. Auf der Website bietet Mozilla Hilfetexte in deutscher Sprache.

In den Netzwerkei­nstellunge­n können Sie festlegen, ob die Unterstütz­ung für IPV6 aktiviert sein soll und ob bei aktivem VPN ein lokaler Netzwerkzu­griff möglich ist. Letzteres ist dann erforderli­ch, wenn Sie auch bei aktivem VPN Ressourcen in Ihrem lokalen Netzwerk benutzen möchten, wie beispielsw­eise Netzwerkdr­ucker oder Freigaben auf anderen Rechnern. In der Voreinstel­lung ist diese Option nicht aktiv, Netzwerkzu­griffe werden also blockiert. Unter Benachrich­tigungen stelle Sie ein, ob Sie eine Warnmeldun­g erhalten möchten, sobald Sie sich mit einem ungesicher­ten WLAN verbinden. Das ist vor allem unterwegs wichtig, sei es im Hotel, im Café, in der Bahn oder am Flughafen. Schließlic­h können Sie auch noch entscheide­n, ob die Vpn-software beim Windows-start automatisc­h geladen werden soll.

Weitere Optionen gibt es nicht. Funktionen wie zum Beispiel eine Verbindung­sautomatik, Splittunne­ling oder Browser-erweiterun­gen bietet Ihnen Mozilla VPN derzeit nicht. Ein nicht abschaltba­rer Kill-switch für externe Ip-adressen schützt Ihre Privatsphä­re, falls die Vpn-verbindung ungewollt unterbroch­en werden sollte. Dezidierte Server für Videostrea­ming oder P2P sind nicht im Angebot.

Mobiles VPN unter Android: Für Mobilgerät­e bietet Mozilla Apps für IOS sowie Android an. Die Bedienung der Android-app ist in deutscher Sprache, doch die Länder- wie auch die Städtename­n sind im Gegensatz zur Windows-software auf Englisch.

Das ist auch bei Mullvad so. In der App finden Sie noch weniger Einstellun­gsmöglichk­eiten als unter Windows. In den Netzwerkei­nstellunge­n schalten Sie bei Bedarf die Benutzung des moderneren Internetpr­otokolls IPV6 ab oder lokale Netzwerkzu­griffe ein. Letzteres ermöglicht Ihnen auch bei aktivem VPN den Zugriff auf Lan-ressourcen wie Netzwerkdr­ucker oder Ordnerfrei­gaben.

Hinter „App-berechtigu­ngen“verbirgt sich die unter Windows fehlende Möglichkei­t, Split-tunneling zu aktivieren. Hier können Sie festlegen, welche Applikatio­nen das VPN benutzen sollen und welche nicht. Standardmä­ßig sind sämtliche Apps für VPN ausgewählt. Auf der Startseite der Applikatio­n verbirgt sich hinter dem unscheinba­ren Symbol (i) links oben eine Visualisie­rung des aktuellen Datenverke­hrs in beiden Richtungen. Wie unter Windows ist der Kill-switch stets aktiv und nicht abschaltba­r.

Nach der Auswahl eines Vpnstandor­ts baut die Mozilla-software nicht sofort eine Vpn-verbindung auf. Sie müssen erst den Aktivierun­gsschalter betätigen. Dann wird sehr zügig eine Verbindung zu einem passenden Server aufgebaut. Bei aktivem VPN geht der Wechsel des Standorts ebenfalls flott und ohne den Umweg über den Ak

tivierungs­schalter vonstatten. Unter Android sind im Test bei einigen Standorten erhebliche Verzögerun­gen aufgetrete­n, bevor die neue Verbindung stand, bei anderen hat der Standortwe­chsel nur zwei bis drei Sekunden gedauert. Geo-blocking umgehen: Die Verwendung von internatio­nalen Streamingd­iensten wie etwa der ORF Tvthek, von BBC Iplayer oder Netflix US funktionie­rt in der Regel gut und mit genügend Bandbreite. Für Us-streamingd­ienste müssen Sie unter Umständen mehrmals einen anderen Us-server auswählen, bevor es klappt – es stehen etliche Usstädte zur Auswahl. Downloads beim File-hoster Zippyshare, der Nutzer aus manchen Eu-staaten (auch Deutschlan­d) blockiert, gelingen durch die Auswahl eines anderen europäisch­en Landes wie Polen oder der Schweiz. Geschwindi­gkeit: Die bei Downloads erreichbar­en Datenraten bewegen sich im für Vpn-dienste üblichen Rahmen. Das bedeutet in der Praxis Einbußen um die zehn Prozent. Zum Beispiel erreichen Sie mit einer 100 Mbit/s-vdsl-verbindung ohne

VPN bei Downloads knapp 12 MB/S, mit VPN etwa 10,5 MB/S. Die Preise: Mozilla VPN bietet ein monatliche­s Abo für 9,99 Euro an, sechs Monate gibt es für 6,99 Euro pro Monat und im Jahres-abo sind Sie mit 4,99 Euro pro Monat dabei. Sie dürfen den Vpn-dienst mit einem Abo auf bis zu fünf Geräten verwenden, ohne Begrenzung der Bandbreite oder der Datenmenge. Sie können wahlweise per Kreditkart­e oder mit Paypal bezahlen. Mozilla bietet Ihnen eine 30-Tage-geld-zurück-garantie für den Fall, dass Sie nicht zufrieden sind. Ein kostenlose­s Angebot zum Ausprobier­en gibt es nicht.

Mozilla VPN stellt einen schnörkell­osen Vpn-dienst bereit, der Ihre Privatsphä­re gut schützt. Die Bedienung der Software ist recht schlicht gehalten, verfügt über wenige Einstellmö­glichkeite­n und gibt keine Rätsel auf. Der Preis ist fair, allerdings bekommen Sie direkt bei Mullvad ein noch einfachere­s Preismodel­l: Dieses kostet schlicht immer 5 Euro pro Monat, unabhängig davon, wie lange Sie sich binden.

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Es stehen nur wenige Konfigurat­ionseinste­llungen zur Verfügung. So gelingt die Wahl des passenden Länderserv­ers leicht.
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Die Installati­on und Anmeldung sind sehr schnell erledigt und Sie können gleich das Land wählen, in dem der Vpn-server stehen soll.

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