Twitter als teures Hobby
Dass der reichste Mann der Welt, Elon Musk, Elektroautopionier bei Tesla und Gründer des Weltraumunternehmens Spacex, gerne groß denkt, ist allgemein bekannt. Doch dass er sich, wie jüngst geschehen, quasi aus der Privatschatulle den Kurznachrichtendienst Twitter einverleibte, war schon eine Überraschung. Eine ganz nach Musks Geschmack.
Nun ist Twitter, hierzulande wenig genutzt, in den USA nicht irgendein Social-media-dienst wie jeder andere. Traurige Berühmtheit verschaffte ihm Ex-us-präsident Donald Trump, der während seiner Amtszeit wütende Hasstiraden schon mal im Dutzend täglich absetzte – und mit dem Dienst in Echtzeit zig Millionen Anhänger erreichte. Mit einem Tweet konnte Trump ein politisches Erdbeben auslösen, was er auch tat.
Hierin ist ihm der neue Besitzer nicht unähnlich. Auch Elon Musk bediente sich der Plattform, um etwa mit einer Kurznachricht den Aktienkurs von Tesla explodieren zu lassen oder eine Kryptowährung im Wert zu halbieren. Ersteres brachte ihm schon erheblichen Ärger mit der Börsenaufsicht ein. Und Letzteres den Vorwurf an Twitter, manipulative Nachrichten ungefiltert in die Welt zu setzen.
Elon Musk ist nun selbst Herr über Twitter und darüber, wer dort welche Wahr- oder auch Unwahrheiten verbreiten darf. Er hat schon seine Unzufriedenheit darüber geäußert, dass dort zu viel zensiert werde. Werden dort also demnächst wieder ungehindert Hassbotschaften verbreitet? Oder wird Donald Trump dort seine Wiederwahl vorbereiten dürfen? Wohl kaum, denn Firmen wie Tesla und Spacex werden nicht mit einer schmuddeligen Hassplattform in Verbindung gebracht werden wollen. Gut möglich also, dass sich nicht viel ändern wird und Twitter für Musk nicht viel mehr darstellt als – ein teures Milliardärs-spielzeug.
Herzlichst, Ihr