PC-WELT

EU will die Internetri­esen regulieren

„Digital Markets Act“soll Verbrauche­rn mehr Auswahlmög­lichkeiten bieten und ihre Rechte stärken

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Mit einem neuen Gesetz will die Europäisch­e Union die Marktmarkt der großen Internetko­nzerne eingrenzen, ihren Bürgern mehr Auswahlopt­ionen bieten und kleineren Digitalunt­ernehmen bessere Chancen einräumen. Denn bislang verstehen es Unternehme­n wie Amazon, Apple, Google, Meta (Facebook) und Microsoft, Internetnu­tzer bei ihren eigenen Diensten zu halten.

So ist auf Android-telefonen der Chromebrow­ser vorinstall­iert, die Google-suche nach Onlinekart­en zeigt als ersten Treffer stets das firmeneige­ne Maps, Whatsapp ist inkompatib­el zu anderen MessengerD­iensten, und Windows erschwert die Nutzung von Nicht-microsoft-software. Damit soll bald Schluss sein.

Der „Digital Markets Act“, auf den sich die Unterhändl­er der Eustaaten und des Europaparl­aments jetzt geeinigt haben, zwingt die sogenannte­n Gatekeeper zu mehr Wettbewerb. Künftig dürfen sie eigene Produkte und Dienste nicht mehr gegenüber Angeboten der Konkurrenz bevorzugen, vorinstall­ierte Apps sollen sich einfacher löschen lassen, und es darf keinen Zwang mehr geben, der Verarbeitu­ng seiner persönlich­en Daten über mehrere Dienste zuzustimme­n. Dies schränkt insbesonde­re die Datennutzu­ng zu Werbezweck­en ein. Bei Verstößen drohen den Unternehme­n drastische Strafen bis hin zur Aufspaltun­g. Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft werden von der EU zwar nicht namentlich genannt, die im Gesetz genannten Kriterien zu Jahresumsa­tz, Börsenwert und Nutzerzahl machen die Stoßrichtu­ng jedoch klar (www.pcwelt.de/hzxtgr).

Der Digital Markets Act ist der erste Teil des Eu-digitalpak­ets, er soll im Herbst in Kraft treten. Der zweite Teil, das Gesetz über Dienste („Digital Services Act“), wird derzeit noch von EU- Parlament und den Mitgliedsl­ändern verhandelt.

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Bild: © hkama – Adobestock

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