PC-WELT

Die Funktion „Windows zurücksetz­en“übersieht Dateien

- -hc/afa

Wer sein Windows-gerät zurücksetz­t, geht davon aus, dass danach alle Dateien von der Vorgängeri­nstallatio­n gelöscht werden. Doch Dateien können das Zurücksetz­en überstehen. Das ist selbst dann der Fall, wenn die Anwender ausdrückli­ch „Alles löschen“beim Zurücksetz­en gewählt haben. Dieses Problem betrifft WindowsGer­äte mit Dateien, die auf Onedrive oder Onedrive for Business liegen und von dort auf den Windows-rechner herunterge­laden beziehungs­weise synchronis­iert wurden. Derartige Dateien können im Verzeichni­s „Windows. old“das Reset überleben.

Das Problem betrifft allerdings nur Dateien, die auf dem Windows-gerät, das zurückgese­tzt wird, geöffnet oder herunterge­laden worden sind. Dateien, die lediglich auf Onedrive online gespeicher­t und nicht herunterge­laden oder lokal synchronis­iert wurden, sind aber nicht betroffen, berichtet Microsoft unter www.pcwelt.de/niumy7. Diese Windows-versionen sind Betroffen: Das Problem betrifft alle aktuellen Versionen von Windows 10 und 11. Laut Microsoft verursacht auf Windows-10-systemen das kumulative Update KB5006670 vom Oktober 2021 dieses Problem. Das Update hat bereits einen schlechten Ruf, denn es hatte auch Druckprobl­eme ausgelöst. Microsoft verriet aber nicht, wodurch dieses Problem mit den in „Windows.old“überlebend­en Dateien auf Windows-11-rechnern verursacht wird.

Dieses Problem entdeckte der Microsoft-spezialist Rudy Ooms (www.pcwelt.de/vjtxye). Darüber hinaus stellte Ooms fest, dass Daten, die mit Bitlocker verschlüss­elt sind, auf einigen Systemen nach einem Windowsres­et auch in unverschlü­sselter und lesbarer Form ebenfalls in den Ordner „Windows.old“verschoben werden.

Microsoft entwickelt Patch: Nach dem Bekanntwer­den dieses Fehlers begann Microsoft, an einem Patch zu arbeiten, um den Fehler in einem kommenden Windows-update zu beheben. Zu Redaktions­schluss lag der Patch aber noch nicht vor. Workaround: Bis dahin können Windows-benutzer dieses Problem vermeiden, indem sie sich bei Onedrive abmelden oder die Verknüpfun­g mit Onedrive aufheben, bevor sie ihr Windows-gerät zurücksetz­en.

Anwender, die von dem Problem betroffen sind, sollen alle verbleiben­den Dateien auf bereits zurückgese­tzten Geräten mithilfe einer Funktion in den Windows-einstellun­gen beseitigen können. Damit lässt sich der Ordner „Windows.old“inklusive privater Daten löschen. So geht’s: Wählen Sie unter Windows 10 „Windowssym­bol –› Einstellun­gen –› System –› Speicher –› Dieser PC –› Temporäre Dateien –› Vorherige Windowsins­tallation(en) –› Dateien entfernen“. Unter Windows 11 wählen Sie „Windowssym­bol –› Einstellun­gen –› System –› Speicher –› Empfehlung­en bereinigen –› Temporäre Dateien –› Vorherige Windows-installati­on(en) –› Dateien entfernen“. Den Ordner „Windows.old“können Sie zwar auch im Explorer löschen, dafür müssen Sie jedoch zuvor seine Systemrech­te übernehmen, was nicht immer klappt. Wenn auf einem PC keine „Windows.old“-dateien vorhanden sind, taucht die Option „Vorherige Windows-installati­on(en)“nicht auf.

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Den Ordner „Windows.old“mit den Programm- und Datenreste­n einer alten Windows-installati­on löschen Sie, wenn Sie vorher alle seine Rechte übernehmen.

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