PC-WELT

Das sind die Unterschie­de zwischen CPU und GPU

- -fs

Wenn Sie schon einmal einen Computer selbst zusammenge­baut oder auch nur darüber gelesen haben, dürften Sie wissen, dass eine CPU und ein Grafikproz­essor zwei ganz unterschie­dliche Dinge sind. Aber worin genau besteht der Unterschie­d und wie äußert sich das in der Praxis?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Die CPU (Central Processing Unit oder auch Prozessor) betreibt Ihren Computer. Sie ist die zentrale Schaltstel­le Ihres PCS und verwaltet sämtliche essenziell­e Prozesse. Wenn Sie keine CPU haben, dann haben Sie keinen Computer, sondern lediglich einen modernen Briefbesch­werer.

Der Grafikproz­essor (GPU) – auch Grafikkart­e genannt – ist für die Grafikdars­tellung auf Ihrem Bildschirm zuständig. Auch die GPU ist für den Betrieb Ihres Computers unerlässli­ch, denn ohne sie würde nichts auf dem Bildschirm angezeigt werden. Dabei muss es sich nicht immer um einen separaten Grafikproz­essor handeln: Viele CPUS – vor allem bei Notebooks – verfügen über integriert­e Grafiklösu­ngen. Diese integriert­e Grafik (IGPUS) kann nicht auf das Leistungsn­iveau einer separat eingebaute­n Grafikkart­e kommen.

Wenn Sie High-end-grafik für Spiele oder komplexe Grafikanwe­ndungen für 3D-animatione­n nutzen wollen, benötigen Sie einen separaten Grafikproz­essor, um die entspreche­nde Power auch zu erhalten.

CPUS sind von zentraler Bedeutung, weshalb Ihnen diese auch überall begegnen. Es gibt beinahe kein digitales Gerät, das ohne Prozessor auskommt. Smartphone­s und andere smarte Geräte sind in der Regel mit sehr kleinen CPUS ausgestatt­et, die teilweise nicht viel Rechenleis­tung erbringen müssen, während Supercompu­ter riesige Cpu-netzwerke mitbringen.

Diskrete GPUS sind hingegen viel spezieller: Sie finden sie in Notebooks und PCS, die sich Gamer herrichten – tatsächlic­h ist dies der größte Markt, weil die meisten Top-games heutzutage erhebliche grafische Rechenleis­tung voraussetz­en. Eine weitere große Käuferscha­ft von Grafikproz­essoren sind Grafiker. Sie müssen Bilder schnell und detaillier­t rendern können, was eine IGPU nicht zufriedens­tellend hinbekommt. GPUS werden allerdings nicht nur von Spielern und Designern verwendet. Häufig setzen auch Bereiche wie maschinell­es Lernen und Krypto-mining darauf.

Die CPU und die GPU haben unterschie­dliche Aufgaben, die sich aus ihrer Bauweise ergeben. Bei einer CPU werden die Prozesse seriell – also einer nach dem anderen – auf jedem ihrer Kerne ausgeführt. Die meisten Prozessore­n haben vier bis acht Kerne. High-endcpus können jedoch bis zu 64 Kerne haben. Wenn der Computer läuft, führt jeder Kern mehr oder weniger selbststän­dig einen Prozess aus, beispielsw­eise die Registrier­ung Ihrer Tastenansc­hläge beim Tippen. Währenddes­sen bearbeiten andere Kerne alle anderen Prozesse, die Sie in Ihrem Windowstas­kManager sehen (oder die darauf warten, ausgeführt zu werden). Da jeder Kern einer Aufgabe einen großen Teil seiner Rechenleis­tung widmet, ist er in der Lage, sie blitzschne­ll abzuarbeit­en und zwischen verschiede­nen Prozessen umzuschalt­en. Im Gegensatz hierzu unterteilt ein Grafikproz­essor eine Aufgabe in tausende kleinere Aufgaben und verarbeite­t sie im Anschluss daran alle auf einmal, also gleichzeit­ig und nicht seriell. Dadurch eignen sich GPUS viel besser für die Verarbeitu­ng großer Prozesse, die aus einer Vielzahl von kleinen Teilen bestehen, wie etwa 3Dgrafiken. Das, was Sie beispielsw­eise in einem Spiel sehen, ist im Grunde ein Feld aus Polygonen. Jedes Polygon wird von der GPU einzeln und gleichzeit­ig ausgefüllt. Wenn Sie bedenken, dass das Dargestell­te aus Tausenden von Polygonen besteht, ist es tatsächlic­h eine sehr beeindruck­ende Leistung, wie flüssig die GPUS diese Grafiken umsetzen. Da sie so unterschie­dlich arbeiten, finden CPUS und GPUS in ganz verschiede­nen Bereichen Einsatz. Die serielle Verarbeitu­ng ist ideal, um einen Computer

zu betreiben. Mit gleichzeit­igen Prozessen einer GPU würde das nicht gut funktionie­ren. Schließlic­h ist es schwierig, das Tippen eines Berichts oder das Ausführen eines Browsers in kleinere Aufgaben zu unterteile­n. CPUS können viel Leistung für nur wenige Aufgaben aufwenden, die sie dann aber auch viel schneller ausführen. Grafikproz­essoren arbeiten hingegen sehr viel effiziente­r als CPUS und eignen sich deshalb besser für große, komplexe Aufgaben mit vielen Wiederholu­ngen, wie etwa die Darstellun­g von Tausenden von Polygonen auf dem Bildschirm.

 ?? ?? Die Kürzel CPU und GPU klingen ähnlich, doch die Arbeitswei­sen haben wenig miteinande­r zu tun, sind aber auf die jeweiligen Einsatzsze­narien exakt zugeschnit­ten.
Die Kürzel CPU und GPU klingen ähnlich, doch die Arbeitswei­sen haben wenig miteinande­r zu tun, sind aber auf die jeweiligen Einsatzsze­narien exakt zugeschnit­ten.
 ?? ?? Prozessore­n mit integriert­en Grafiklösu­ngen sind inzwischen deutlich leistungsf­ähiger. Die Grafikpowe­r von diskreten GPUS erreichen sie jedoch nicht.
Prozessore­n mit integriert­en Grafiklösu­ngen sind inzwischen deutlich leistungsf­ähiger. Die Grafikpowe­r von diskreten GPUS erreichen sie jedoch nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany