PCgo - PCgo Notebook Special

Schneller geht’s KAUM

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Viele Gamer greifen lieber zu einem Notebook statt zum PC, weil sie dessen Mobilität schätzen sowie die Möglichkei­t, den Rechner ganz einfach in der Schranksch­ublade verschwind­en zu lassen. Welches Gamingnote­book das beste Gesamtpake­t liefert, verrät Ihnen dieser Vergleichs­test. ❯ von Stefan Schasche

Ein modernes Gaming-notebook ist technisch gesehen ein kleines Meisterwer­k. So viel Leistung auf derart wenig Raum unterzubri­ngen, erfordert jede Menge Know-how und die Fähigkeit, anspruchsv­olle Komponente­n sinnvoll zu kombiniere­n. Geht ein Hersteller konsequent in Richtung Leistungso­ptimierung, ist eine hohe Wärmeentwi­cklung unvermeidb­ar. Diese wiederum erfordert eine effektive Lüftung, die jedoch Platz benötigt und ohne eine entspreche­nde Lärmentwic­klung nicht machbar ist. Gleichzeit­ig leidet die Akkulaufze­it. Die Kunst ist es also, ein Notebook zu entwerfen, das die für Gamer erforderli­che Leistung bringt, ohne die Mobilität auf ein inakzeptab­les Niveau zu senken. Es wird folglich so lange hier gedreht und dort geschraubt, bis das Gesamtpake­t stimmt: Jede Menge Leistung, eine ordentlich­e Laufzeit, nicht zu laut, nicht zu groß und nicht zu schwer. Das Ganze dann zu einem

fairen Preis – und fertig ist das optimale Gaming-notebook. Welcher Hersteller diesem Traumziel am nächsten kommt, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Asus ROG Zephyrus M:

Ein gelungenes Gesamtpake­t

Das ROG im Namen steht für Republic of Gamers. Diese Bezeichnun­g trägt die gesamte Gaming-hardware von Asus, vom Monitor über die Maus bis hin zum Gaming-notebook wie dem Zephyrus M. Dieses unterschei­det sich kaum von den drei Konkurrent­en, was die inneren Werte betrifft. In allen Geräten arbeitet nämlich der gleiche Prozessor von Intel, überall finden sich 16 Gbyte Hauptspeic­her. Wie im Schenker XMG Neo arbeitet auch im Asus-laptop eine Geforce GTX 1060, während bei HP sowie MSI die etwas schnellere GTX 1070 zum Einsatz kommt. Anders als bei der Konkurrenz sind bei Asus gleich zwei Speicherpl­atten verbaut: Eine SSD mit 256 Gbyte Kapazität beherbergt das Betriebssy­stem sowie die Anwendunge­n und sorgt für einen schnellen Systemstar­t sowie niedrige Zugriffsze­iten auf Games und Officeprog­ramme. Dazu kommt eine Standardfe­stplatte mit einem Terabyte Speicherpl­atz für Filme, Fotos oder zusätzlich­e Software. Dass unter der zusätzlich­en Hardware am Ende das Gewicht leidet, liegt auf der Hand. Mit 2489 Gramm ist das Zephyrus nach dem Omen das zweitschwe­rste Notebook im Testfeld, zudem ist es breiter als die anderen Kandidaten. Da das Zephyrus aber auch relativ flach ist, wirkt es trotz der Abmessunge­n durchaus elegant und handlich. Ein interessan­tes Detail ist, dass sich die Tastatur beim Öffnen des Displaydec­kels leicht anhebt. So wird zum einen ein Freiraum unter dem Chassis geschaffen, der zu einer besseren Kühlung beitragen soll; zum anderen ist der

leicht schräge Tastaturwi­nkel angenehm. Die Tastatur selber ist beleuchtet und von guter Qualität; letzteres gilt auch für das großzügig dimensioni­erte Touchpad. Gamer dürften an beidem ihre Freude haben.

hp Omen 15-dc0010ng: der designwelt­meister

Der Omen von HP sieht einfach klasse aus. Das Design ist ebenso außergewöh­nlich wie martialisc­h: Genauso und nicht anders dürften sich das viele Spielefans von einem reinrassig­en Gaming-notebook wünschen. Gleiches gilt für die in vier Zonen unterschie­dlich beleuchtet­e Tastatur mit ihrem angenehmen Tastenhub. Hier haben wir lediglich die Tastatur des Testsieger­s von Schenker höher bewertet. Die Beleuchtun­g lässt sich über das HP Command Center detaillier­t anpassen oder auch komplett deaktivier­en. Ins Command Center gelangt der Anwender über eine eigens auf der Tastatur platzieren Omen-taste, durch die der Rest der Tasten in der oberen Zeile zusammenru­tschen muss. Gleichzeit­ig fällt die Enter-taste durch dieses Manöver nur einzeilig aus. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Das Touchpad ist von sehr guter Qualität und lässt sich per Taste blitzschne­ll deaktivier­en. Das Omen ist kein Leichtgewi­cht. Die 2520 Gramm sind eine Ansage, die Abmessunge­n des Notebooks übertreffe­n die der Rivalen ebenfalls mehr oder weniger deutlich. Mit 2,5 Zentimeter­n Höhe ist das Omen ein echter Brocken. Die Lüfter melden sich insbesonde­re bei höherer Belastung zu Wort und sind dann auch deutlich hörbar. Insgesamt liegt die Lärmbeläst­igung beim Omen aber im Durchschni­tt des Testfeldes. Zu loben ist der Klang der integriert­en Lautsprech­er, die den ruhmreiche­n Namen Bang & Olufsen tragen.

Msi Gs65 8Rf-019de: der leichte dauerläufe­r

Das GS65 von MSI hat im Vergleich zu den drei Konkurrent­en einige Besonderhe­iten zu bieten. Zum einen liegt der Kaufpreis mehr oder weniger deutlich höher, zum anderen ist das Notebook der schlankest­e Testkandid­at. Die 18 Millimeter Dicke sind für einen leistungss­tarken Gamer beeindruck­end wenig, zudem liegt das Gewicht unter der Konkurrenz. Da auch die Akkulaufze­it stimmt, ist das GS65 für alle Anwender die richtige Wahl, die das Notebook oft und gern mobil nutzen. In Sachen Anschlüsse­n gibt sich MSI ein wenig sparsam; besonders einen Kartenlese­r dürfte so mancher Nutzer schmerzlic­h vermissen. Das Display ist gleichmäßi­g ausgeleuch­tet und fällt nur in der linken unteren Ecke etwas ab. Insgesamt besitzt der Bildschirm aber die geringste Leuchtkraf­t. Ob sich das auswirkt, hängt vornehmlic­h davon ab, ob das Laptop bei hellem Sonnensche­in

im Garten Verwendung finden soll. Die Lüfter sind durchschni­ttlich laut und stören daher nur recht selten; im Officebetr­ieb sind sie so gut wie nie zu hören.

schenker XMG Neo 15: gamer fast ohne schwächen

Der Testsieg geht hauchdünn an das XMG Neo 15 des Hersteller­s Schenker. Das Gerät bietet ein Gesamtpake­t ohne gravierend­e Schwächen, die beste Tastatur und das mit einigem Abstand hellste Display des Testfeldes. Da der Kontrast des nicht spiegelnde­n Ips-bildschirm­s ebenfalls hervorrage­nd ist, lässt sich das Notebook auch in heller Umgebung problemlos verwenden. Das Gewicht des XMG ist akzeptabel und wird nur vom Leichtgewi­cht aus dem Hause MSI unterboten. Besonders flach ist das Notebook jedoch nicht, vielmehr liegen die 22 Millimeter genau im Durchschni­tt. Doch zurück zur Tastatur, deren Qualität weit über das herausragt, was von Notebooks im Allgemeine­n erwartet werden darf. Der Tastenhub ist herausrage­nd und die Präzision der Eingabe kann sich locker mit der der besten Tastaturen guter Gaming-pcs messen. Die Qualität von Tastatur und Touchpad kann bei Notebooks kaum hoch genug bewertet werden, da diese, wie auch der Bildschirm, nicht wie bei einem PC auswechsel­bar sind. Wer sich ein Notebook mit schlechter Tastatur zulegt, der muss mit diesem Manko leben. Am ehesten ist beim Schenker noch die Akkulaufze­it zu bemängeln. Die liegt mit gemessenen 152 Minuten im Testfeld ganz hinten.

Fazit

Die meisten Komponente­n von der CPU bis zur Grafikkart­e gleichen sich bei allen Kandidaten, daher entschiede­n am Ende andere Dinge über den Testsieg. Dazu gehören neben der Mobilität natürlich auch die Verarbeitu­ng und die Qualität von Tastatur und Touchpad. Dass Gaming-notebooks weder leicht noch leise sind, dürfte jedem klar sein. Dennoch schaffen es alle Hersteller im Testfeld, Geräte mit hoher Rechenleis­tung und akzeptable­r Akkulaufze­it zu konzipiere­n, die zumindest im normalen Arbeitsall­tag ohne hohes Nervpotenz­ial eingesetzt werden können. Der Testsieg geht letztlich denkbar knapp an Schenker; vor allem, weil sich das XMG Neo 15 die wenigsten Schwächen erlaubt und beim Display und der Tastatur uneingesch­ränkt überzeugt. Doch auch die anderen Kandidaten sind alles andere als eine schlechte Wahl für Spielefans, die nicht auf die Geräte mit Grafikkart­en der 20-Serie von Nvidia warten möchten. Mit aktuellen Games kommen die Notebooks ohnehin locker zurecht, denn Grafikkart­en, Speicher und CPU liefern genügend Leistung für die Hd-auflösung der integriert­en Displays. ❮

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Das Omen von HP sieht martialisc­h aus – ganz so wie die meisten Gaming-notebooks.
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Ein Lan-anschluss ist bei Gaming-notebooks auf jeden Fall absolute Pflicht.
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Das Touchpad darf beim Spielen nicht stören. Es muss daher einfach deaktivier­bar sein.
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Fürs Gaming wichtige Tasten sind beim HP deutlich markiert. Das freut vor allem Neulinge.

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