AC-TURBO FUR IHR WLAN
Wir zeigen verschiedene Wege auf, um Ihr Heimnetz möglichst kostengünstig auf den schnellen, aktuellen AC-WLANStandard umzurüsten. Dabei können Sie Ihren alten Modem-Router sogar weiterverwenden. von Michael Seemann
Der neue WLAN-Standard 802.11ac (oder kurz „AC-WLAN“) wurde Ende 2013 endgültig verabschiedet. Schon zwei Jahre später sind die Läden voll mit AC-Geräten. Doch worin liegen die Vorteile des neuen WLANStandards? Lohnt sich das Aufrüsten? AC-WLAN bringt deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als der vorangegangene N-Standard (802.11n). AC-WLAN unterstützt ebenso wie schon der N-Standard die parallele Übertragung von Daten über mehrere Antennen, was im Fachjargon mit „MIMO“umschrieben wird. MIMO steht als Abkürzung für „Multiple Input Multiple Output“und sagt aus, dass WLAN-Geräte gleichzeitig mit mehreren Antennen übertragen können. Doch während bei N-WLAN nur mit maximal 40 MHz Bandbreite übertragen wird, stehen bei AC-WLAN 80 MHz (theoretisch sogar 160 MHz) zur Verfügung. Damit erreichen AC-WLAN-Geräte eine rund dreimal so hohe Übertragungsgeschwindigkeit wie ein N-WLAN-Gerät, das über die gleiche Anzahl von MIMO-Antennen verfügt. Doch es gibt noch mehr Verbesserungen: zum Beispiel die richtungsorientierte Datenübertragung („Beamforming“) oder die zeitgleiche Kommunikation mit mehreren verschiedenen AC-WLAN-Clients, die auch als „Multi-User-MIMO“oder „MU-MIMO“bezeichnet wird. Allerdings wird MU-MIMO aktuell nur von AC-WLAN-Geräten der zweiten Generation (sogenannte „Wave 2“-Geräten)
unterstützt. Hierzu zählen eine Handvoll teurer WLAN-Router sowie einige hochpreisige Smartphone-Modelle, wie beispielsweise das neue Nexus 5 von Google.
5-GHz-Band löst 2,4-GHz-Problem
Der entscheidende Vorteil von AC-WLAN liegt darin, dass es die Daten im breiten und wenig genutzten 5-GHz-Band überträgt und nicht im überlasteten 2,4-GHz-Band. Der nur etwa 80 MHz breite Funkkorridor, der im 2,4-GHz-Band für Übertragungen bereitsteht, kann bereits von zwei benachbarten WLAN-Routern vollständig belegt werden. Jeder weitere WLAN-Router oder AccessPoint in der Umgebung stört die Übertragung seiner Nachbarn, was dann automatisch zu einer Herabsetzung der Übertragungsrate oder zu Verbindungsabbrüchen führt. Im 5-GHz-Band ist der verfügbare Funkkorridor mit knapp 400 MHz rund fünfmal so breit wie das 2,4-GHz-Band.
Aufteilung im WLAN
Die Aufrüstung im Heimnetz mit AC-WLAN verfolgt also nicht nur den Zweck, eine schnellere Funkverbindung zu erhalten, sondern sorgt zusätzlich für eine Aufteilung in zwei unabhängige Funkbänder, die sich gegenseitig nicht stören. Das 5-GHz-Band eignet sich dabei besonders für bandbreiten- hungrige Multimedia-Anwendungen (wie Videostreaming etc.), wobei die Reichweite des kurzwelligeren 5-GHz-WLANs durch Wände meist stärker abgeschwächt wird. Das 2,4-GHz-WLAN kommt weiterhin bei weniger bandbreitenintensiven Anwendungen (wie Surfen, Mailen etc.) zum Einsatz. Die Ausstattung Ihres Heimnetzes mit ACWLAN erfolgt in zwei Schritten: zuerst die Basisstation, dann die Clients.
WLAN-Basisstation aufrüsten:
Router mit AC-AP erweitern
Der Access-Point (AP) TEW-830AP von Trendnet ist eine günstige Lösung, um den bestehenden Router aufzurüsten. Der Access-Point wird per LAN-Kabel direkt an einen freien LAN-Port Ihres Modem-Routers angeschlossen. Wichtig dabei: Der kleine TrendnetAccess-Point funkt ausschließlich im 5-GHzBand. Das ist eine Besonderheit, denn nahezu alle AC-WLAN-Geräte besitzen neben dem 5-GHz-Funkmodul zusätzlich noch ein 2,4-GHz-Modul, damit sie auch mit N-WLANGeräten kommunizieren können. Diese Geräte bezeichnet man deshalb auch als dualbandfähig. Nicht so der TEW-830AP: Damit Sie dieses Gerät per WLAN-Verbindung einrichten können, benötigen Sie folglich einen Client mit 5-GHz-Funkmodul. Der TrendnetAccess-Point hat nur eine Sende-EmpfangsAntenne (1x1) integriert und überträgt deshalb mit maximal 433 Mbit/s. Da der integrierte LAN-Port nur Fast-Ethernet unterstützt, erreichen Sie als Nettotransferrate im besten Fall rund 93 Mbit/s. Dafür kostet der Access-Point im Handel auch nur 50 Euro.
Router mit Repeater erweitern
Eine weitere interessante Möglichkeit, seinen bestehenden Modem-Router mit ACWLAN zu erweitern, besteht im Einsatz eines umkon gurierten AC-WLAN-Repeaters. Im Handel werden schon seit einiger Zeit dualbandfähige AC-WLAN-Repeater angeboten, die eigentlich dazu dienen, ein bereits vorhandenes AC-WLAN-Funknetz über eine drahtlose Brücke zu erweitern. Viele dieser Repeater besitzen jedoch zusätzliche Betriebsmodi und können auch als AccessPoint betrieben werden. Voraussetzung: Der Repeater benötigt hierzu einen LAN-Port. Um den Betriebsmodus von Repeater auf Access-Point umzustellen, muss man in der Regel in das Browser-Menü des Repeaters wechseln. Sobald das Gerät in den AccessPoint-Modus geschaltet wurde, verbindet man es per Netzwerkkabel mit einem LAN-Port des bestehenden Routers. Gegebenenfalls kann