ARCHER VS. FRITZBOX
TP-Links brandneuer All-in-One-Router tritt gegen die aktuelle FritzBox an. Hat der Neue eine Chance gegen den Platzhirschen? Wir haben die beiden gegenübergestellt. von Michael Seemann
Aktuell beherrschen die FritzBox-Modelle von AVM mit einem Anteil von über 50 Prozent den deutschen HeimnetzrouterMarkt. Bezogen auf All-in-One-Router, also WLAN-Router mit integriertem Modem und Telefonfunktion, dürfte dieser Anteil sogar noch deutlich höher liegen. Mit dem Archer VR900v bringt TP-Link nun einen All-in-OneRouter in den Handel, der über eine ähnliche Ausstattung verfügt wie AVMs Top-Modell. Wir haben uns gedacht, so viel Mut muss belohnt werden, und schicken TP-Links Frischling in den Ring mit AVMs Top-Modell.
Äußerlichkeiten und Filter
Auf den ersten Blick überwiegen die Gemeinsamkeiten: Beide Router besitzen ein Vectoring-fähiges VDSL-Modem und bieten IP-Telefonie nach dem SIP-Standard, wobei die FritzBox 7490 auch noch bestehende POTS- und ISDN-Anschlüsse einbinden kann. Allerdings tritt dieses Feature durch die allgemeine Umstellung der Netzprovider auf VoIP mehr und mehr in den Hintergrund. Beide Router kommen mit einer DECT-Basis-Station für bis zu 6 Mobilteile und bieten Anschlüsse für zwei analoge Telefongeräte. Die FritzBox besitzt außerdem einen S0-Port für den Anschluss von ISDN-Hardware. In beiden Routern steckt ein schneller Gigabit-Switch mit vier Ports. Möchte man den Modem-Router als reinen Router betreiben, lässt sich bei der FritzBox der LAN-1 als WAN-Port schalten, beim Archer steht hierfür LAN-4 bereit. Alternativ können beide Geräte einen OnlineZugang per USB-Mobilfunkstick aufbauen. Interessant: Beim Archer können per „Interface-Grouping“einzelne LAN-Ports und WLAN-Schnittstellen in virtuellen LANs ( VLANs) zusammengefasst und bei Bedarf voneinander isoliert werden. In der FritzBox steht diese Möglichkeit nur stark eingeschränkt zur Verfügung, indem man beispielsweise den Gastzugang am LAN-4 aktiviert. Dafür bietet die FritzBox recht ausgefeilte Einstellungsmöglichkeiten bei Benutzerverwaltung, Gastzugang und Kindersicherung, die beim Archer eher einfach gehalten sind. Vor allem die Organisation von Gastzugang und Kindersicherung in einzelne Zugangspro le ist AVM besonders gelungen, zumal hier auch die Möglichkeit besteht, ausgehende Ports zu sperren. Der Archer bietet nur die Sperre nach Zeit. Der Web lter von TP-Link läuft über einzelne Schlagworte in URLs, während AVM