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anch einer in Belgrad staunte nicht schlecht, als in den vergangenen Jahren renommierte Zeitungen und Magazine aus dem Ausland ein Füllhorn nach dem anderen über die serbische Hauptstadt ausschütteten. Der Grund für die Schmeicheleien, manche waren gar peinlich berührt ob der Lobhudeleien: das Nachtleben und die kreative Szene der Stadt. Die nämlich, so die »Vogue«, der »Guardian« und die »New York Times« unisono, seien aufregend, inspirierend und hip. Ein Vergleich zu einer anderen europäischen Großstadt, die die schwere Bürde der Vergangenheit ebenfalls erfolgreich abgestreift hat und heute Trendreisemetropole für die Freigeister, Hipster & Co. ist, ließ nicht lange auf sich warten: »Is Belgrade the new Berlin?«
Konstantin Buhr weiß natürlich um diesen Hype. Wirklich unglücklich ist er darüber nun nicht. Denn der 40-jährige Designer und Architekt hat in Belgrad ein feines Plätzchen zum Übernachten für all jene erschaffen, die den Hype um Serbiens Hauptstadt auf den Grund gehen möchten: das Radisson Blu Old Mill Hotel im Stadtteil Senjak. Buhr, leger in Jeans und Hemd gekleidet, steht in der lichtdurchfluteten Lob-