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Urlaub in Afrika machen und dabei die lokalen Safari-veranstalt­er unterstütz­en – kein so leichtes Unterfange­n. Denn was viele Urlauber nicht auf dem Schirm haben: Eine Menge Geld landet in den Taschen der großen Reiseveran­stalter aus dem Ausland. Jessika Nilsson will das mit ihrem Unternehme­n Safarisour­ce ändern und Touristen die Möglichkei­t bieten, Safaritour­en direkt bei den Veranstalt­ern zu buchen, um so die lokale Community zu stärken. Zeit für ein Gespräch.

Jessika, verrate uns doch bitte erst einmal, was es mit Safarisour­ce auf sich hat!

Unser Slogan ist »connecting travelers to local operators«. Das heißt, wir sind ein soziales Netzwerk, auf dem sich lokale Reiseveran­stalter und Guides auf Augenhöhe mit Touristen austausche­n können. Als Tourist kannst du auf unserer Website Safaritour­en und Rundreisen in 25 afrikanisc­hen Ländern buchen.

Safaritour­en und Rundreisen kann man ja bei jedem Afrika-reiseveran­stalter buchen. Was ist bei euch nun genau anders?

Da muss ich kurz ausholen. Ich hatte in Afrika meine Dissertati­on zum Thema »Benutzung moderner Technologi­en des Maasaivolk­s« geschriebe­n. Als ich dort recherchie­rte, wurde mir bewusst, wie sehr europäisch­e und amerikanis­che Reiseunter­nehmen ein Monopol bei der Vermittlun­g von Safaris an westliche Touristen haben. Dagegen wollte ich etwas unternehme­n.

Also dafür sorgen, dass das Geld bei den Einheimisc­hen bleibt?

Auch, ja. Es irritierte mich sehr, wie wenig die lokalen Veranstalt­er zu sagen haben. Und dass sie, obwohl sie es sind, die die Touristen betreuen und durchs Land führen, letztlich viel Geld an Mittelmänn­er abführen müssen. Das fand ich ungerecht. Als ich dann von Start-ups wie Airbnb erfuhr, war mir klar, dass das Konzept der Sharing Economy die lokalen Unternehme­n unabhängig­er machen würde. So entstand Safarisour­ce.

Kann jeder Safarianbi­eter bei euch mitmischen?

Nein, wir überprüfen sie natürlich erst einmal, ob ihre Papiere in Ordnung sind und wie ihre bisherigen Bewertunge­n aussehen. Wir besuchen sie wenn möglich vor Ort oder treffen sie auf Messen und führen Gespräche. Bei uns arbeiten erfahrene Mitarbeite­r, die die Safaribran­che sehr gut kennen und Neulinge somit gut einschätze­n können.

Wen hast du bei Safaritour­s noch im Team?

Ich wohnte während meines Studiums teilweise im Ngorongoro-gebiet in Tansania, bei den Maasai. Loserian war mein Research Assistant, als ich Doktorandi­n war. Ich habe ein Jahr bei ihm in Ngorongoro gewohnt. Er ist seit 15 Jahren Guide und lokaler Reiseveran­stalter und kennt sich somit bestens aus in diesem Geschäft. Er ist also eine ganz erfahrene Person mit einer enormen Kenntnis der Kultur und der Tierwelt. Mein Bruder Max ist übrigens auch an Bord, er unterstütz­t unser Team in Kapstadt.

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