Norden DER HOHE
SPITZBERGEN, die LOFOTEN, GRÖNLAND, die NORDWESTPASSAGE, sogar der NORDPOL: Es gibt kaum eine Region mehr in der Arktis, die nicht das Ziel von Kreuzfahrtschiffen ist. Fangen wir ganz oben an: Poseidon Expeditions bietet eine Reise an den Nordpol an. Von Murmansk aus, mit einem nuklearbetriebenen Eisbrecher. Und darin ist es alles andere als spartanisch: Die »50 years of victory« fasst 128 Passagiere, hat einen Innenpool, Sauna und Fitnessraum sowie jede Menge Vorträge zum Reiseziel. Angekommen »on top of the world«, gibt es eine kleine Zeremonie: Wer will, kann ins eiskalte Meer hüpfen. Die Rückreise der 13-tägigen Tour führt über das nahezu unberührte Franz-josef-land.
Polar Quest bricht von Mai bis September mit den Schiffen MS Quest, MS Sjøveien und MS Stockholm auf, um von Longyearbyen die Insel SPITZBERGEN zu entdecken. Wie überall im hohen Norden ist die vorhergesehene Route nur ein Anhaltspunkt – denn es ist von Wind, Wetter und Eislage abhängig, wann die Schiffe wohin fahren und wo sie anlegen können. Fjorde, Vögel, Wale, Eisbären – die Wahrscheinlichkeit ist groß, das alles auf der zehntägigen Tour zu sehen. Wann und wo? Das entscheidet die Natur.
Größeres Schiff, ungewöhnliche Jahreszeit: Die Reederei Aida fährt mit den Schiffen Aidaaura und Aidacara im späten Winter Richtung
NORDNORWEGEN. Diese Kreuzfahrten in den etwas kleineren, älteren Schiffen der Reederei aus Rostock werden mit der Beigabe »Aida Selection« verkauft – dabei sind Experten für Land, Leute und Gestirne. Denn eines ist fast sicher auf der 14-tägigen Fahrt, die derzeit bis nach Alta führt und im kommenden Jahr bis ans Nordkap: Irgendwann zeigen sich die mystischen Nordlichter am Himmel. Doch auch ohne die Aurora Borealis ist die Landschaft jenseits des Polarkreises so beeindruckend wie die trockene Kälte, die hier auch im März noch vorherrscht. Dass ein ganz normales Kreuzfahrtschiff wie eine Aida oder eine Viking hier ganz ohne Eisklasse fahren kann, ist dem Golfstrom geschuldet. Denn der sorgt dafür, dass das Polarmeer auch an der Küste Nordnorwegens und in den Fjorden weitgehend eisfrei bleibt.
Die schottischen HEBRIDEN und die SHETLAND-INSELN werden von verschiedenen kleinen und größeren Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Argyll Cruising oder Hebrides Cruises bieten verschiedene Routen an, etwa eine Tour namens »Gaelic Tapestry Adventure«, bei der es nach Schottland, Nordirland und auf die Isle of Man geht. Auch die Hebriden alleine sind eine Reise wert, denn es gibt türkisblaues Meer zu bewundern, traumhaft gelegene Lochs, Schlösser, Tweed-weber – und jede Menge Tiere: von Papageientauchern über Robben und Delphinen bis zu verschiedenen Walen, darunter Orcas. Eine weitere Alternative, die ohne allzu viele Mitreisende auskommt: die THV Patricia, eigentlich ein Versorgungsschiff. Zwölf Passagiere passen auf das Schiff, das sich an den Küsten von Wales, England und den Kanalinseln um Bojen und Leuchttürme kümmert und gelegentlich sogar zu Notfällen ausrücken muss.