Die Zimmer verkörpern, wie der Rest der Anlage, gediegenen Luxus.
Luxusresorts oft zu ihren Zimmern gebracht werden, sieht man hier nur bei der Abreise fürs Gepäck. Sonst heißt es: laufen. Vorbei an der großen Buddha-statue, die mir aus steinernen Augen entgegenblickt. Von einem Künstler aus Singapur gefertigt, sitzt er seelenruhig im Schneidersitz da. Ich bin an meinem Zimmer ganz oben in der weitläufigen Anlage angekommen. Nur selten passiert jemand meine kleine Villa – außer, wenn er den einzigen Raucherort ganz oben auf dem Gelände erreichen möchte. Denn das Rauchen ist – wie könnte es anders sein – im Atmantan verboten.
Die Zimmer verkörpern, wie der Rest der Anlage, gediegenen Luxus. Riesige Betten, deren Matratzen rückenschonend sind, eine große Badewanne, die gerne mal mit einem wohltuenden Bad gefüllt am Abend auf die Gäste wartet, eine Regendusche mit schadstofffreiem Shampoo – alles, was dem Körper guttut. Über den Fernseher in dem dezent stilvollen Zimmer bin ich überrascht. Vielleicht ist er aber auch nur eine Attrappe, ausprobiert habe ich ihn noch nicht.
Viel zu schnell gingen meine Tage im Atmantan vorbei. Ich sitze auf einer Bank der großen Buddha-statue gegenüber. Die Sonne geht gerade auf, mein letzter Tag hier bricht an. Das frühe Aufstehen bereitet mir mittlerweile richtig Freude, der Zitronengras-tee wirkt besser als jeder Kaffee. Den Öl- und Kräutergeruch werde ich so schnell nicht mehr los. Die letzten Tage haben wie ein Wunder auf mich gewirkt, ohne dass ich eines erwartet hatte. Ich werde vieles davon mit nach Hause nehmen, in meinen Alltag integrieren. Wieder mehr darauf achten, was ich meinem Körper zuführe, öfter ein Bad nehmen, eine Massage buchen oder wieder regelmäßiger Sport machen. Nur der Kaffee wird sich garantiert schnell wieder einschleichen.
Zuallerletzt möchte ich mich nun aber an etwas herantrauen, was ich vorher nicht für möglich gehalten hätte: Ich werde gleich ein Shankaprakshalana Intensial Cleansing machen. Verständlicher ausgedrückt: eine innere Reinigung, die durch das Trinken unzähliger lauwarmer Gläser voll Salzwasser, immer wieder unterbrochen von Yoga-übungen, hervorgerufen wird. Danach soll man sich fühlen wie neu geboren, wenn der Körper einmal von allem schlechtem befreit ist ... Ich schiebe meine Skepsis beiseite, denn man muss sich im Atmantan einfach drauf einlassen. Und dann wirkt es Wunder.
INFO
Atmantan. Wellness Resort, Mulshi, 412108 Pune, Indien.
Ein viertägiges Retreat inklusive Verpflegung, allen Anwendungen und Programm kostet ab ca. 1.113 pro Person im DZ. www.atmantan.com