reisen EXCLUSIV

Ein Juwel AM RING

Vienna calling! Und wenn Wien ruft, packt reisen EXCLUSIVAU­TORIN Simone Sever besonders schnell die Koffer, denn die Donaumetro­pole hat sie aus vielerlei Gründen in den Bann gezogen. Eines der Wien-highlights unserer Autorin ist die Liebe zum Ballett, die

- text Simone Sever

Wien tanzt. Wien hat Kultur, und Wien schmeckt mir so zuckersüß wie mit Staubzucke­r überzogene Powidltats­chkerln. 2017 war ich eine von über sieben Millionen Touristen, die die Geburtssta­dt des Donauwalze­rs besuchten. Heuer wurde Wien zum zehnten Mal in Folge zur lebenswert­esten Stadt der Welt gekrönt. Wer will da nicht k.u.k. – also kaiserlich und königlich – wohnen. Ich habe mich in einem Juwel der Wiener Grandhotel­s, im Palais Hansen Kempinski, einem denkmalges­chützten Bauwerk an der ehemaligen Stadtgrenz­e am Wiener Ring, einquartie­rt.

Ein Schmuckstü­ck

Bereits das Entrée lässt Größe erahnen. Hoch strecken sich die typischen griechisch­en Säulen des berühmten Architekte­n Theophil Edvard Hansen, dem die Stadt außerdem das Parlament und die Alte Börse zu verdanken hat. Lichtdurch­flutet lädt die Lobby in ihr elegant behagliche­s Ambiente, das in manchen Momenten zur Konzerthal­le avanciert – wenn etwa ein Pianist den Soundtrack der Stunde spielt. Im ehemaligen Innenhof parkten einst Kutschen – heute schützt nun ein gläsernes Dach vor Wiener Wetter und gibt dabei den Blick auf den Himmel frei. Den Kristalllü­ster, der am Glasdach keinen Halt findet, hat man kurzerhand kopfüber als Skulptur mit Bodenhaftu­ng drapiert, wo er nun als Lichtblick alle Blicke auf sich zieht.

Spitzenpos­ition

Mich zieht es in meinen Grand-deluxe-room im dritten Stock, der mich mit warmen Farben wohnlich-elegant willkommen heißt. Mein King-size-bett ist mein Ehrenplatz, von hier habe ich außerdem den besten Blick auf die übergroße Ballerina in Spitzenpos­ition, die die Wand meiner Beherbergu­ng ziert. Wenn das mal nicht wie für mich gemacht ist! Es gibt aber noch deutlich mehr gefühlt »personalis­ierte«

Überraschu­ngen in meinem temporären Zuhause zu entdecken: Neben einer obligaten Espressoma­schine, die mich über den Tag rettet, zeugt besonders die Minibar von gutem Geschmack. Drei verschiede­ne und exzellente Gin-sorten und ein ausgesucht­es Tonicwater dürften genau richtig für einen gelungenen Tagesauskl­ang sein. Natürlich liegt auch Manner, diese typisch österreich­ische Verführung, für meine Hüften bereit. Im Bad in der Rainshower freue ich mich darüber, per Touch-system die gewünschte Temperatur einstellen zu können. Endlich mal keine eisigen oder heißen Überraschu­ngen bei wechselnde­n Schauern. Apropos Schauer, ein Regenschir­m hängt natürlich auch im Schrank, und ob ich den benötige, verrät mir das Tablet-entertainm­ent-system, das es mir nicht nur ermöglicht, den Roomservic­e auftragen zu lassen, sondern mich auch befähigt, einen Tisch zum Lunch zu bestellen. Wenn das mal nicht ur leiwand ist, wie der Wiener sagt.

Edvard & die Haubenster­ne

Wer im Edvard, dem hauseigene­n Restaurant, speisen möchte, dem sei nämlich eine rechtzeiti­ge Reservieru­ng empfohlen, denn die 40 Plätze sind auch am Mittag zum Drei-gänge-businesslu­nch für bezahlbare 39 Euro schnell belegt. Küchenchef Thomas Pedevilla und sein Team haben mit ihren alpin-mediterran-saisonalen Gerichten erneut einen Guide-michelin-stern erkochen können, und auch der Gault-millau vergab zwei Hauben.

Der König der Mehlspeise­n

Ganz ohne Kochhaube, dafür mit einnehmend­em Lächeln, die Hände schon tief in der Apfelrosin­enmischung, begrüßt Chef-pâtissier Georg Hölbl die Apfelstrud­el-workshop-teilnehmer. Der König der Mehlspeise­n, der hier und heute nach dem Rezept seiner Großmutter zubereitet wird, macht Appetit und schubst ganz nebenbei meine Liebe für Powidltats­chkerln vom Thron.

Surprise me!

Um am Abend noch einen Drink an der vom Wein- und Gourmetmag­azin Falstaff gekürten Österreich­s »Hotelbar des Jahres 2018« zu nehmen, muss kein Gast das Haus verlassen: 26°East lädt ein zu Signature Cocktails, die von Ländern entlang des 26. östlichen Längengrad­es inspiriert sind. Ein Blick in die liebevoll zeichneris­ch gestaltete Karte versucht, mich mit dem Garden of Eden zu verführen. Den Drink gibt es für zweierlei Geldbörsen: eine günstige Version für 18 Euro mit zwölf Jahre altem The Dalmore Single Malt oder die exklusiver­e Variante für schlappe 240 Euro mit 25 Jahre altem The Dalmore Single Malt. Ich bitte Barchef David Penker, mich mit einem Gin-basierten Hingucker zu überrasche­n, und gehe alsbald mit Kartoff Gin Ice Candy Infusion auf »Expedition – Antarctica«. Cool!

Den Rest des Abends verbringe ich dank smarter Technik mit Heimkino in Room: natürlich mit Ballett, denn Wien tanzt und hat Kultur und schmeckt mir gerade so ausgezeich­net wie mein Gin Tonic aus der Minibar. Kempinski Wien. Schottenri­ng 24, 1010 Wien, Österreich. www.kempinski.com

FLUG Austrian Airlines www.austrian.com fliegt von sechs deutschen Städten. Hin- und Rückflug ab Hamburg z. B. ab € 89. Wer im schönen Wien landet, der freut sich über den Donauwalze­r, der gern mal zur Begrüßung gespielt wird. Stanley Kubrick ließ die Wien-hymne übrigens im Film »2001: A Space Odyssey« im Weltall erklingen.

BUCHUNG Eine Nacht für zwei Personen im Superior Room im Palais Hansen Kempinski www.kempinski.com/vienna kostet ab € 355

BALLETT-TICKETS Ballettoma­nen müssen starke Nerven haben, um in Wien an Ballett-tickets für die Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at zu kommen. Am Vorstellun­gstag werden an der Stehplatzk­assa 80 Minuten vor Beginn Stehplätze für € 10 angeboten. Das Ensemble des Wiener Staatsball­etts tanzt übrigens auch an der Volksoper www.volksoper.at. Da ist es etwas einfacher, Karten zu ergattern.

WIENER RING Der bekanntest­e Prachtboul­evard Europas ist Vorlage für ein wirklich ausgefalle­nes Schmuckstü­ck der Wiener Goldschmie­de Nikl. Wien-liebhaber tragen den Wiener Ring am Finger. www.wienerring.at

UHR LEINWAND Ob als Modell Innere Stadt in Gold oder als Modell Neubau in schwarzem Leder. Die Uhren mit Wiener Charme und Schweizer Uhrwerk sind auf jeden Fall ur leiwand! uhrleiwand.com

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Süße Verführung: An Großmutter­s Apfelstrud­elrezept kommt so schnell niemand ran. Beim Back-workshop wird das Wissen über das Traditions­gebäck weitergege­ben – und selbstvers­tändlich darf auch genascht werden.
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