DIE LODGE UNTERSTÜTZT DIE ERHALTUNG VON ENDEMISCHEN SPEZIES, UND SO IST MAN VOR ORT UMGEBEN VON EINZIGARTIGER FLORA UND FAUNA.
Dort, wo der britische Naturforscher vor nun mehr als 180 Jahren landete und infolge seiner Beobachtungen die Evolutionstheorie aufstellte, verknüpft heute die Pikaia Lodge mit künstlerischen Details die Geschichte dieser Inseln mit der Gegenwart. Schon der Name – Pikaia – ist eine Referenz an eine der ältesten bekannten Lebensformen, die einige Forscher sogar für den Urahn aller heute existierender Wirbeltiere halten. Die Wände sind behangen mit Millionen Jahre alten Fossilien als gelungener Kontrast zur so eleganten Einrichtung, die durch glänzende Werke der Künstlerin Larissa Marangoni ergänzt wird. Im Restaurant Evolution versammeln sich dabei die Tische um eine übergroße Dna-helix, während sich an der Wand die menschliche Evolution vom Primaten hin zum aufrecht gehenden Mensch durchaus kritisch in dem Rückgang der Natur durch einen seine Blätter verlierenden Baum widerspiegelt. Diesem Trend stellt sich die Pikaia Lodge aktiv entgegen: Die 14 exklusiven Suiten, deren Dächer sich wie Sonnensegel dem atemberaubenden Ausblick über die Insel öffnen, werden natürlich beheizt und gekühlt, Energie wird bereitgestellt durch Solar- und Fotovoltaikanlagen, das Wasser, wenn möglich, aus Regen recycelt. Um den eigenen Fußabdruck in dieser abgeschiedensten Ecke unserer Welt zu minimieren, unterstützt die Lodge auch die Erhaltung von endemischen Spezies, und so ist man vor Ort umgeben von einzigartiger Flora und Fauna – Darwin-finken fliegen und hüpfen in ihrer Vielzahl an Unterarten wild umher, und die spätestens durch Lonesome George bekannt gewordenen Riesenschildkröten arbeiten sich genüsslich durch die feuchte Graslandschaft auf dem Gelände.
Dass die Isla Santa Cruz vor Leben nur so strotzt, ist die Folge einer Millionen Jahre langen Entwicklung von ihrer Entstehung als Lava speiendem Vulkan bis hin zum fruchtbaren Heim für Tiere und Pflanzen, die sie heute ist. Und so kommt es mir fast vor, als sei ich in der Zeit zurückgereist und könne diese Entwicklung der Inseln live miterleben, als ich am nächsten Tag auf dem Deck der hauseigenen Jacht »Pikaia 2« stehe und sich am Horizont langsam die rot-braunen und schwarzen Kuppen der deutlich jüngeren Isla Santiago abzeichnen. Erkaltete Lavaströme erstrecken sich bis ins Inland oder brechen steil herab ins türkisfarbene Meer. Ein Fregattvogelpärchen sitzt auf der Reling neben mir, ihr schwarzes Gefieder flattert im Wind, die schwarzen Augen wirken leblos, die Schnäbel scheinen knöchern. Hier ist das Leben noch rau und unwirtlich. Und doch entdecke ich auch hier ein paar der endemischen Bewohner, während unser Guide Carlota uns beim Landgang geduldig die Entstehung der Insel anhand der klar erkennbaren Lavaschichten erklärt. Geckos huschen umher, blutrote Klippenkrabben sitzen in der Brandung, und als wir bereits wieder das Beiboot der »Pikaia 2« besteigen, plantscht eine Gruppe herumtollender Galapagos-pinguine herbei und tapst ungelenk an Land. Die Galapagos zeigen dem Besucher den wunderbaren Lebensdrang der Natur. Ob an Land oder beim Schnorcheln unter der wogenden Wasseroberfläche des Pazifiks.
Am Abend sitze ich in Dunkelheit auf meinem Balkon und lausche dem Zirpen des Dschungels. In meinem Kopf flirrt es vor Eindrücken, von den endlosen Weiten des Ozeans, von Gesteinswüsten und saftigem Grün und von Leben, das sich überall seinen Weg bahnt. In wenigen Tagen, so scheint mir, habe ich Millionen Jahre der Evolution durchreist. Und so einzigartig, wie die Welt hier ist, so einzigartig ist der Blick, den die Pikaia Lodge mir ermöglicht hat.
INFO
Die Pikaia Lodge auf der Isla Santa Cruz bietet Entdeckerpakete für drei bis sieben Tage an, inklusive Verpflegung, Ausflügen auf der hoteleigenen Jacht und Landausflüge, bei denen auch die Charles-darwin-forschungsstation in Puerto Ayora besucht wird. Das exklusive Hotel verfügt über 14 geräumige Suiten, Restaurant & Spa. Drei-tages-paket ab ca. € 4.200 pro Person im DZ. www.pikaialodge.com
ANREISE Drei verschiedene Airlines (Latam, Tame und Avianca) fliegen mehrmals täglich von Guayaquil und Quito vom ecuadorianischen Festland die Flughäfen im Inselreich an. Vorab müssen Besucher allerdings am Flughafen eine Transit-karte erwerben, um auf die Inseln reisen zu dürfen.