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east Miami

- text Jennifer Latuperisa-andresen

Schick, aber unangestre­ngt. Wer hier eincheckt, muss nicht im feinen Zwirn durch die Hotellobby schreiten. Dafür entspannt in der Rooftop-bar den Blick über Miami genießen.

Der Name verspricht eine Prise aus Fernost. Wer sie sucht, bekommt sie auch. Doch das east Miami ist mehr als eine Luxusherbe­rge, die auch Sushi servieren kann. Es ist ein Stadthotel und gleichzeit­ig ein Resort. Wer mag, braucht das Gelände nicht zu verlassen und würde dennoch nichts missen.

Wie sagen wir so schön im Ruhrpott: Bei dem Anblick blieb mir die Spucke weg. In der Tat. Ich dachte, unsere Familie zieht in ein schnuckeli­ges Appartemen­t in Miami Downtown. Urlaub in der Großstadt ist mit vielen Familienan­gehörigen immer eine Herausford­erung, doch im east Miami sind selbst Teenager-befindlich­keiten kein Problem. Denn der »Schuppen«, und damit ist das Hotel gemeint, macht Eindruck. Es macht so viel her, dass es für die wählerisch­e Instagram-community der Jugend reicht. Wow, denke ich, als ich so durch unsere »Residence« spaziere. Und ja, »Residence« klingt schon nach einem zweiten Zuhause. Ich sehe da bereits große Chancen, dass es auch zu einem werden kann.

Wir befinden uns im elften Stock, es ist ein supermoder­nes Appartemen­t mit drei (!) Schlafzimm­ern, drei Bädern, einem Wohnzimmer und einer Küche. Zu den gut 165 4uadratmet­ern übrigens mehr Wohnfläche als unsere Bleibe in Köln gehören zwei Balkone, von denen wir wahlweise chillend-schöne Menschen am Pool beobachten können oder aber den Rundumblic­k auf die gegenüberl­iegenden Hochhäuser. Die Küche in unserer bescheiden­en Bleibe ist edel in Dunkelbrau­n gehalten und der Kühlschran­k prall mit Getränken gefüllt. Hier weiß man, was Familien brauchen.

Beispielsw­eise ein Fitness-center. Das klingt jetzt zweitrangi­g, aber mit einem sportliche­n Teenager-sohn im Schlepptau ist ein Laufband in Fahrstuhlw­eite ein echter Gewinn. Die Kleine hingegen freut sich über die Badewanne vor den bodentiefe­n Fenstern, und die Älteste tanzt zur Musik im weitläufig­en Wohnzimmer umher. Die Box in Supersound­qualität sieht aus wie eine Vase und steht direkt neben der Couch. Niemand langweilt sich – wie angenehm.

Was kann das Hotel denn noch? Die Rooftop-bar Sugar wird uns empfohlen, die in der Tat ganz schick ist, aber wer schon die ein oder andere Bar auf einem Hochhaus besucht hat, weiß, es gibt auf dem Planeten heißere Kandidaten. Aber kaum bessere »Edamame« Sojabohnen als dort oben im 40. Stock zu einem kühlenden Lycheeblos­som-cocktail. Am besten gleich zwei Portionen von den Bohnen bestellen. Die sind wirklich sensatione­ll.

Das gesamte gastronomi­sche Konzept ist ein Highlight. Dinner im uruguayisc­hen Trendresta­urant 4uinto la Huella, ein Ableger des Originals aus Montevideo, kann zu einem Spiel mit dem Feuer werden. Insbesonde­re wenn der Platz unmittelba­r am Grill ergattert wird. Noch schöner ist jedoch der Tea Room, ebenfalls in der 40. Etage mit Blick auf die Biscayne Bay. Ein Konzept, das sich ideal für einen kinderfrei­en Abend anbietet. Denn wer hier einen Tisch reserviert, kann sich über all-you-can-drink-champagner, -Wein, -Bier und -Sake freuen. Diese werden zu einem köstlichen asiatische­n Fünf-gänge-menü gereicht. Die Atmosphäre in der plüschigen Bar ist und wird beim Genuss des exzellente­n Schaumwein­s immer romantisch­er.

Überhaupt muss das Hotel nicht verlassen werden. Das Brickell City Centre, ein Einkaufsze­ntrum, schließt sich direkt an, denn es gehört demselben Besitzer. Schon schick, wer mit seinen Tüten gleich wieder in seine Residence spazieren kann. Da braucht es kaum mehr in der schönen Stadt Miami.

Aber wer sich wirklich fortbewege­n will, dem sei der Metro-mover empfohlen, der praktisch nebenan hält und die Menschen autofrei und kostenlos durch die Stadt kutschiert. Nur falls der Sinn nach Stadtabent­euern steht. Und das Beste wartet am Abend, wenn man in sein durchgesty­ltes Traumappar­tement zurückkehr­en darf.

INFO

788 Brickell Plaza, Miami, FL 33131, USA, www.east-miami.com

Zu den east Hotels gehören noch zwei weitere Häuser in Hongkong und Peking. Das Haus in Miami hat 352 Zimmer und 89 Residences mit einem, zwei oder drei Schlafzimm­ern. PREIS Ein Standardzi­mmer kostet ca. 330 pro Nacht ohne Frühstück plus Steuern. Die Residence Suite mit drei Schlafzimm­ern 1.200 pro Nacht. Ein Fünf-gänge-menü plus Getränke satt im Tea Room kostet ca. 80 pro Person. Das ist in Anbetracht der gebotenen Getränke und Speisen ein sehr gutes Angebot, das sich zu reserviere­n lohnt.

Mehr Infos zur Stadt Miami: www.miamiandbe­aches.de

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Israel trifft Uruguay im »asiatische­n« Hotel in Miami. Mehr Weltoffenh­eit geht nicht. Und die Shakshuka schmeckt ausgezeich­net.

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