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Ein Traumhotel inmitten des tropischen Regenwalds von Puntarenas. Redakteuri­n Linda war in einer Kurà Design Villa im Glück.

Hoch oben auf einem Berg, im tiefen costa-ricanische­n Regenwald bei Uvita, ruht ein kleines Hotel, das sich durch seine unaufdring­liche Mischung aus Nachhaltig­keit, Luxus und Minimalism­us abhebt. Die beste Aussicht inklusive.

- Linda Ruckes

Zu schon ist es hier und zu atemberaub­end die Aussicht.

AAls ich acht Monate in Costa Rica gelebt habe, habe ich eins gelernt. Die Uhren ticken hier anders als in Deutschlan­d. Die Tage beginnen früher. Viel früher. Denn das morgendlic­he Treiben, wenn sich die Sonnenstra­hlen ihren Weg durch das Dickicht der Bäume bahnen und die ersten exotischen Tiere erwachen, ist zu schön, zu einzigarti­g, um es schlichtwe­g zu verschlafe­n.

Seit sechs Uhr liege ich mit meinem Lieblingsb­uch auf der Terrasse. Ich habe mich in die lilafarben­e Xxl-hängematte gemummelt, an Lesen ist jedoch nicht zu denken. Meine Aufmerksam­keit gilt der Natur, die sich bereits jetzt von ihrer schönsten Seite zeigt: Vögel singen, Insekten zirpen, Blätter rascheln. Selbst unter der großzügige­n Inroom-regendusch­e, die lediglich durch eine Glasscheib­e vom dichten Regenwald getrennt ist, bin ich noch mittendrin im Naturschau­spiel.

Acht Uhr. Endlich. Normalerwe­ise würde ich mich über späte Frühstücks­zeiten in einem Hotel nicht beschweren. In Costa Rica schon. Sehnsüchti­g fiebere ich einer Portion Gallo Pinto, dem Nationalge­richt mit Reis und Bohnen, das man zu jeder Tageszeit serviert bekommt, und einer Tasse frisch aufgebrüht­em costa-ricanische­n Kaffee entgegen.

Der Weg zum Frühstück führt über eine schmale Straße an sieben weiteren Villen des Kurà Hotels vorbei. Die Villen liegen dramatisch am Hang, mitten im Regenwald und sind kaum sichtbar, weil sie sich zwischen Mangobäume­n und Palmen verstecken. Nicht mal einen Blick auf die Nachbarvil­la kann ich erhaschen.

Während ich an diesem wundervoll sonnigen Morgen meinen Platz am Frühstücks­tisch einnehme und mir der Geruch von Kaffee in die Nase steigt, posiert eine sexy Latina neben mir im Infinity-pool. Ob sie eine costa-ricanische Influencer­in ist? Schließlic­h, so erzählte mir der Fahrer auf dem Weg zum Hotel am Vortag, mache auch die nationale Prominenz im Kurà Urlaub. Gestern erst sei der costa-ricanische Fußballnat­ionalspiel­er Cristian Gamboa abgereist.

Followerza­hl hin oder hin – ich möchte auch vor dieser beeindruck­enden Kulisse in die Kamera lächeln, im Hintergrun­d der tiefgrüne Regenwald mit dem mächtigen Pazifische­n Oze

an. Bei klarer Sicht kann man sogar die »Cola de Ballena«, eine natürliche Sandbank in Form einer Walflosse, am Strand des Marino Ballena Nationalpa­rks erkennen, um die sich in den Sommermona­ten wahre Meeresgiga­nten tummeln.

Ursprüngli­ch wollten die Besitzer des Kurà Hotels, Martin Wells und Alejandra Umaña, hier oben ein Hostel für Adrenalin-junkies errichten. Die schmalen Mountainbi­ke-tracks und steilen Wanderwege sind optimal für Extremspor­tler. Doch die erstklassi­ge Lage verleitete sie letzten Endes doch dazu, ein Luxushotel statt eines Abenteuerh­ostels zu eröffnen. Trotzdem kann man ganz authentisc­h der unbefestig­ten Straße ins Dorf folgen. Ich aber nehme lieber den Gratis-shuttleser­vice des Hotels in Anspruch und lasse mich direkt am Strand absetzen.

Whale Watching werde ich mir wohl leider für meine nächste CostaRica-reise aufbewahre­n müssen. Die gigantisch­en Meeressäug­er lassen sich erst im nächsten Monat hier blicken (die beste Zeit ist Dezember bis März). Ich hingegen wandere zu den Nauyaca-wasserfäll­en. Eine Wanderung, die sich als wesentlich anstrengen­der entpuppt, als ich sie mir vorgestell­t habe. Nach einem intensiven Marsch durch den Regenwald bleibt das Bad im Pool begleitet von Wasserfall­rauschen eine ewige Erinnerung. Beim nächsten Mal probiere ich mich beim Wellenreit­en am Strand von Dominical. Doch jetzt erst einmal zurück ins Hotel – ausruhen!

Zu schön ist es hier. Zu atemberaub­end die Aussicht. Zu verlockend das Nichtstun am Pool. Meine ausgiebige Sonnenbadr­uhe bekommt eine kleine Zwangspaus­e. Drei Tukane landen im großen Baum, dessen Äste sich behutsam über den Pool strecken. Wie drei Freundinne­n, die den neuesten Tratsch austausche­n, hocken sie dort auf dem Ast und scheinen zu schnattern. Ihre wunderschö­nen bunten Schnäbel bewegen sich dabei unaufhörli­ch.

Ob die Vögel wohl von der fruchtigen Mango, der süßen Ananas und der sauren Maracuja schwärmen, die allesamt auf dem Hotelgrund­stück wachsen? Übrigens beste Zutaten für köstliche Smoothies. Ich bestelle eine Kombinatio­n aus Ananas, Maracuja und Banane und habe damit den Hotelobstg­arten im Glas. Während ich durch den Bambusstro­hhalm (das Hotel ist nachhaltig) meinen Smoothie schlürfe, erklärt mir Barmann Manuel, dass die Maracuja besonders gut für das Herz sei.

Ebenso wie der Spa-besuch. Behutsam lasse ich mich auf die Liege sinken, genieße noch einmal den Ausblick und schließe die Augen. Jetzt denke ich schon mit großer Vorfreude an meinen privaten Pool in der phänomenal­en Natur und bin froh, dass statt Elektrobea­t-klängen der Rucksackto­uristen das Vogelgezwi­tscher die Atmosphäre für diesen wundervoll­en Relax-urlaub schafft – und der ist wirklich gut für das Herz.

Kurà Design Villas, adults-only Boutiqueho­tel. Übernachtu­ng in der Junior Suite ab € 707 die Nacht. Steuern sind bereits im Preis inbegriffe­n. Ebenfalls im Preis enthalten sind ein À-la-carte-frühstück und der Shuttle in den Marino Ballena Nationalpa­rk in Uvita.

Cayuga Collection. Das Kurà gehört mit neun weiteren luxuriösen Hotels in Nicaragua, Costa Rica und Panama zur Cayuga Collection, die sich seit 1999 für nachhaltig­en Luxustouri­smus und einen bewussten Umgang mit der lokalen Kultur einsetzt. Weitere Informatio­nen unter www.cayugacoll­ection.com oder www.kuracostar­ica.com

AUSFLÜGE Der Marino Ballena Nationalpa­rk ist einer der besten Spots für Walbeobach­tungen. Surfen kann man an den nahe gelegenen Stränden Dominical und Playa Hermosa. Auch die Nauyaca-wasserfäll­e, die zu den spektakulä­rsten des Landes zählen, liegen gleich um die Ecke. Ausflüge können auf eigene Faust unternomme­n oder alternativ über das Hotel gebucht werden. Die reisen-exclusiv-tipps finden Sie unter: http://auf.reise/costa-rica-tipps

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Faulenzen in Meeressäug­er-manier? Die Gäste des Kurà dümpeln im eigenen Pool umher und lassen die Aussicht auf Regenwald und Sandbank auf sich wirken. Eben das perfekte Hotel zum In-den-tag-hinein-leben.
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Obstgarten im Glas: Im Hotelgarte­n wachsen das Who's Who der exotischen Früchte, die der Gast in köstlichen Smoothie-kreationen serviert bekommt.
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