Innen durchgestylt, außen eine der schönsten Locations in der polnischen Hafenstadt Danzig.
Auf der einen Flussseite glänzt am Abend gülden das historische Danzig. Am anderen Ufer der Mottlau, auf der Speicherinsel, ragt der hochmoderne Deo-plaza-komplex in die Nacht hinein. Ein zeitversetztes Spiegelbild und zugleich eine Symbiose vermeintlicher Gegensätze, die der polnischen Ostseestadt neues Leben einhauchen. Das Stadthotel Radisson Hotel & Suites hat Position in vorderster Reihe bezogen.
Meinen ersten Blick hinaus aus meinem Alkoven-zimmer des Radisson Hotel & Suites könnte man sich filmreifer wohl kaum ausmalen: Farbenfrohe Patrizierhäuser aus Hansestadtzeiten haben sich mit ihren hübschen Giebeln und den vorgebauten Beischlägen, den kleinen erhöhten Terrassen, am Ufer der Mottlau aufgereiht. Die alten Kaufmannshäuser ragen hoch in den Gdansker Himmel. Unten auf dem Wasserweg dreht derweil eine Piratenkogge ihre Runden, während hier und da ein knallbuntes Tretboot, das aussieht, als wäre es aus einem Kinder-cartoon entsprungen, den Fluss entlanggleitet. Alles so schön bunt hier.
DANZIG ÜBERRASCHT
Es ist ein warmes Willkommen und ein überraschendes zugleich, denn ehrlich, die polnische Ostseemetropole war auf meiner Bucketlist bisher nicht wirklich zu finden. Ein Fehler, wie schnell erkennbar ist. Die Vier-sterne-herberge für die nächsten Nächte: Das Radisson Hotel & Suites ist ein Stadthotel mit 350 Zimmern und Suiten auf sieben Etagen und Teil des neu erbauten Deo-plaza-komplexes, das die Altstadt in den gläsernen Fassaden der modernen Architektur spiegelt. Ein Kontrast, der Historisches und Zeitgenössisches ausgesprochen gelungen kombiniert und seine Spuren auch in den Zimmern des Cityhotels erkennen lässt. Das skandinavische Interieur vom Design-team Loft – Magdalena Adamus, wirkt in hellen Grau- und Blautönen modern und hygge zugleich, die Wände zieren Schwarz-weiße-fotografien, die Momentaufnahmen der Stadt vor der Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg zeigen. Die grafisch vereinfachte, aber sehr ansprechende Umsetzung der Altstadtsilhouette ist auf den weichen Bodenbelägen und den Kopfteilen der Betten im Zimmer zu erkennen: Es sind anziehende Gegensätze, die die Stadt und auch meine Bleibe gleichermaßen auszeichnen. Überall finde ich: gestern und heute, alt und neu, historisch und modern. Ich mag das!
DEM GDANSKER GOLD AUF DER SPUR
Ich mag ebenfalls den Beinamen »Goldene Stadt« und bin dem Gold Gdansks bereits kurze Zeit nach dem Einchecken auf der Spur: An der Lobby, der Bar, im Frühstücksraum und auch im Spa glänzt das Ostseegold mal im gläsernen Tresen, mal als dekorativer Designerlüster unter der Decke des Restaurants, immer aber besonders ansprechend warm und weich.
GOLDIGES GDANSK
Wer die wenigen Schritte zum Langen Markt, dem touristischen Hauptplatz der Stadt, spaziert, stellt schnell fest: Das fossile Harz ist in der Welthauptstadt des Bernsteins tatsächlich omnipräsent und an beinahe jeder Ecke in vielerlei schmückenden Formen und manchmal auch in ziemlich kitschiger Gestalt zu finden: Ketten und Kreuze, Ringe und Armbänder, klarer und milchiger Stein, mit und ohne konservierten Kleinstlebewesen. Der Bernstein ist tonangebend, auch wenn nach dem Sonnenuntergang nicht alles Gold ist, was glänzt: Am Abend ist das Motto allemal: Gdansk goes Gold!
GOLDWASSER
Und auch bei den Getränken gibt es noch eine goldige Überraschung, die nicht nur für Touristen erfunden wurde, denn auch wenn in vino veritas, im Wein die Wahrheit liegt, echtes Edelmetall finden Gdansker Goldgräber im Danziger Goldwasser, einem hochprozentigen Gewürzlikör mit Anisnote, den im 16. Jahrhundert die Likörfabrik »Der Lachs« erfand – tatsächlich schwimmen in dem goldigen Tröpfchen auch heute noch echte Blattgoldflocken. Na zdrowie!
GDANSKER GESCHICHTE(N)
Die freundliche Dame am Front Desk des Radisson hat mir eine Stadtführung organisiert, viel weiß ich nämlich nicht über die Stadt. Dafür kennt Agata von »My Tour in Gdansk« die Geschichte und Geschichten ihrer Stadt, etwa die vom Meeresgott Neptun am gleichnamigen Brunnen und touristischen Herzen der Stadt am Langen Markt. Es heißt, Neptun habe das Goldwasser erfunden, als er die Goldmünzen, die wohlhabende Bürger in seinen Brunnen warfen, mit dem Dreizack durchwirbelte. Sie berichtet von Herrn Fahrenheit, der hier das Licht der Welt erblickte, von Günter Grass und Oskar Matzerath, die der Stadt verbunden sind, und auch vom Riesen, der sich auf den Turm des größten gotischen Gotteshauses, der Kathedralbasilika der Himmelfahrt der Allerheiligsten Jungfrau Maria, der Hauptpfarrkirche der Stadt und größtes Backsteingotteshaus nördlich der Alpen, setzte, was die fehlende Turmspitze erklärt. Agata kennt aber auch die neuen Storys von kleinen Cafés und Bars, die sich modern und hip in das Stadtbild eingefügt haben, so wie die Bar »Wisniewski«, die nun in einer alten Apotheke gleich gegenüber der Marienkirche ihre einzige Medizin – einen köstlichen Kirschlikör – in besonders fotogenen Flaschen anbietet. An Wochenenden trifft sich hier an Stehtischen, wer sehen und gesehen werden möchte. Ein Gläschen des süß-fruchtigen Stimmungsaufhellers, bevor dann nur wenige Schritte zur Baltischen Philharmonie, der Polska Filharmonia Bałtycka, auf die Olowianka, die Bleihofinsel, spaziert wird. Das ehemalige Elektrizitätswerk mit seiner neogotischen Fassade ist die erste Adresse der Stadt für klassische Musik. Wer sich lieber die Füße zu angesagten Beats wund tanzt, der schaut allerdings besser im »Rooftop Club By Sassy«, einem Club with a view, vorbei und genießt während der Tanzpausen einen Blick auf die Dächer Danzigs.
Welches Gesicht Danzigs der Besucher auch kennenlernen möchte: jung oder alt, historisch oder zeitgenössisch, klassisch oder modern. Vom Radisson Hotel & Suites hat man alles im Blick.