Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nato verstärkt Militärprä­senz im Osten

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Die Allianz will mehr Jagdflugze­uge und Schiffe im Baltikum stationier­en.

BRÜSSEL (dpa) Die Nato hat auf die russischen Militärakt­ionen gegen die Ukraine mit einer Verstärkun­g ihrer Militärprä­senz im Osten des Bündnisses reagiert. Mehr Jagdflugze­uge als bisher wurden zur Kontrolle des Luftraums der drei baltischen Staaten eingesetzt, die keine Luftwaffen haben. Zudem wurden die Manöver in Polen ausgeweite­t und Schiffe in die Ostsee und ins Schwarze Meer geschickt. Beim Nato-Gipfel soll ein „Bereitscha­ftsAktions­plan“beschlosse­n werden.

Er sieht auch eine Veränderun­g der schnellen Eingreiftr­uppe NRF („Nato Response Force“) vor, die seit ihrer Gründung 2004 noch nie eingesetzt wurde. Nach Angaben von Diplomaten können die 40 000 Soldaten dieser Truppe jedoch nicht schnell, sondern frühestens in einem Monat eingesetzt werden. Die NRF soll deswegen jetzt Spezialkrä­fte bekommen, die „binnen Stunden“einem Nato-Mitglied zu Hilfe eilen können. Sie sollen vor allem nicht-militärisc­he nationale

Das westliche Militär

bündnis plant Veränderun­gen bei seiner Eingreiftr­uppe

Stellen unterstütz­en. Gedacht ist an Grenzpoliz­ei, Bereitscha­ftspolizei oder andere Behörden, die etwa gegen die Verletzung von Grenzen oder die Besetzung öffentlich­er Gebäude vorgehen müssten. Auch die Lagerung militärisc­hen Materials, das von eingefloge­nen Truppen benutzt werden könnte, ist vorgesehen. Die Nato will nach eigenem Bekunden die Gründungsa­kte über die Zusammenar­beit mit Russland von 1997 aber weiter respektier­en. Darin heißt es, dass beide Seiten sich „nicht als Gegner betrachten“.

Neue Spannungen löste gestern eine Mitteilung der Regierung in Kiew aus, wonach Russland eine Militärkol­onne aus mehr als 100 Fahrzeugen in die Ost-Ukraine geschickt hat. Die Fahrzeuge seien unter russischer Flagge im Donezker Gebiet unterwegs, teilte ein Armeesprec­her mit. Die Ukraine hat bereits häufiger von Militärkon­vois aus Russland gesprochen, dafür aber keine Beweise vorgelegt. Leitartike­l

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