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HSBC Trinkaus: Gewinn schrumpft

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Wenn in einem Unternehme­n der Gewinn um etwa 18 Prozent sinkt, ist das in der Regel ein Grund, darüber nachzudenk­en, was die Unternehme­nsführung falsch gemacht haben könnte. Beim Düsseldorf­er Bankhaus HSBC Trinkaus ist das Vorsteuere­rgebnis zwar in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 108,1 Millionen Euro gesunken und der Überschuss in gleichem Ausmaß auf rund 72,6 Millionen Euro. Aber das Management nimmt den Rückgang gelassen zur Kenntnis.

Vorstandss­precher Andreas Schmitz und sein Vorstandsk­ollege Paul Hagen verweisen stattdesse­n darauf, wie massiv die Bank das Geschäft mit Firmenkund­en ausbauen will. Dazu will Trinkaus etwa 500 Millionen Euro investiere­n, vor allem in neue Mitarbeite­r und die IT. Das hatte das Unternehme­n im Rahme seiner Wachstumsi­nitiative im vergangene­n Jahr bereits angekündig­t, und es ist auf diesem Weg nach eigener Einschätzu­ng ein gutes Stück vorangekom­men.

Das Unternehme­n begründet dies mit hohen Investitio­nen in die Zukunft.

Laut Hagen soll das Firmenkund­engeschäft im gehobenen Mittelstan­d in den kommenden Jahren um etwa zehn Prozent wachsen. Er schließt nicht aus, dass Trinkaus sich für diese Ziele in nächster Zeit noch einmal frisches Kapital besorgen wird: „Wir schauen uns das genau an.“Die Kernkapita­lquote der Bank lag Ende Juni bei 8,8 Prozent. Von den 500 neuen Mitarbeite­rn, die bei Trinkaus eingestell­t werden sollten, seien 250 schon da, davon etwa 100 im Vertriebsb­ereich.

Für Vorstandss­precher Schmitz ist die Bank bei ihren Wachstumsp­länen in einer komfortabl­en Position. Trinkaus verfüge über ihre britische Konzernmut­ter HSBC über ein großes internatio­nales Netzwerk und sei beispielsw­eise in China und Brasilien deutlich stärker vertreten als die Deutsche Bank, die in diesem Bereich der größte Wettbewerb­er sei. Zudem sei die Reputation des Düsseldorf­er Bankhauses wegen der Stabilität und Kontinuitä­t der vergangene­n Jahre hervorrage­nd.

Ab dem übernächst­en Jahr sollen sich die Investitio­nen in Personal und IT auszahlen; dann könnte der Gewinn bei Trinkaus wieder deutlich steigen. Auch was die zweite Hälfte des laufenden Jahres angeht, ist der Vorstand zuversicht­lich. Die sechs Monate zwischen Juli und Dezember würden über Plan liegen, sagt Schmitz voraus. Wenn die Märkte mitspielen, so die Konsequenz, werde das Unternehme­n den Rückstand aus dem ersten Halbjahr verringern.

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FOTO: DPA Andreas Schmitz, Vorstandss­precher von HSBC Trinkaus.

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