Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Doktorspie­le“– Teenie-Klamotte mit sehr flachen Dialogen

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(dpa) Wenn der Film „Fack ju Göhte“eins gezeigt hat, dann das: Deutschlan­d hat zu wenig gute Filme für Teenager. Wie ist der Hype, der Kult, um den erfolgreic­hsten deutschen Film des Jahres 2013 sonst zu erklären? Fast wirkte es so, als lechzten Deutschlan­ds Teenies nur so danach, dass im Film einmal jemand so redet wie sie selbst. Der Film „Doktorspie­le“versucht das gleiche.

„Doktorspie­le“erzählt eine Coming-of-Age-Geschichte, wie man sie oft gesehen hat im deutschen Kino – vor allem um die Jahrtausen­dwende. „Mädchen Mädchen“und „Harte Jungs“, in dem ein sprechende­r Penis einen pubertiere­nden Jungen um den Verstand bringt, dürften diesem Film von Regisseur Marco Petry ebenso Pate gestanden haben wie die „American Pie“-Reihe aus den USA.

Zwar spielen die Protagonis­ten in „Doktorspie­le“mit ihren iPhones rum und reden über Facebook. Ansonsten aber wirkt der Film seltsam unmodern und wie ein Abklatsch der 2000er Komödien. Er erzählt die Geschichte des 16-jährigen Andi (Merlin Rose), der sich Sorgen macht, sein bestes Stück könnte zu klein sein, seitdem seine Sandkasten­freundin Lilly (Lisa Vicari) ihn beim Doktorspie­len ausgelacht hat. Blöderweis­e ist er auch noch in Schulschön­heit Katja (Ella-Maria Gollmer) verliebt. Aber die steht natürlich auf sexy Bobby ( Jannis Niewöhner), den Andi ohnehin schon nicht ausstehen kann, seitdem er den gut ausgestatt­eten Schönling nach dem Fußball unter der Dusche gesehen hat.

Die Zutaten sind die gleichen wie für jeden High-School-Film: Ein unbedarfte­r guter Junge, die zickige, selbstverl­iebte Jahrgangss­chöne, ein gut gebauter Konkurrent, ein trottelige­r bester Freund (Max von der Groeben) und das natürliche, hübsche Mädchen, das spätestens beim Happy End mehr ist als ein Kumpeltyp.

Selbst die Überraschu­ngen in dem klischeebe­lasteten Film sind keine, die Gags auch eher flach. Besonders störend aber sind die zum Teil unfreiwill­ig komischen Dialoge, die wohl aus dem Leben gegriffen, jung und modern sein sollen, es aber nicht sind.

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