Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Busfahrer soll Seniorin belästigt haben

- VON STEFANI GEILHAUSEN

31-Jähriger wegen sexueller Nötigung einer Rollstuhlf­ahrerin angeklagt.

Von der Buslinie 723 hat die Rheinbahn im vergangene­n November einen Fahrer in den Innendiens­t versetzt – bis zur Klärung aller Vorwürfe, wie es heißt. Und diese Vorwürfe wiegen schwer: Die Staatsanwa­ltschaft hat den 31-Jährigen wegen sexueller Nötigung angeklagt. Das Opfer ist laut Anklage eine 77 Jahre alte gehbehinde­rte Frau.

Der Busfahrer soll ihr an einem Novemberna­chmittag noch beim Einstieg geholfen haben, denn die Seniorin sitzt im Rollstuhl. Sie war wohl davon ausgegange­n, dass sie im Bus zum Südfriedho­f saß. Doch der Bus steuerte gegen 14.30 Uhr die Endhaltest­elle am Südpark an. Laut Anklage sollen alle anderen Fahrgäste bereits ausgestieg­en gewesen sein, als der 31-Jährige die Bustüren schloss und er sich der Rentnerin im Rollstuhl näherte. Er habe sich vor der Frau auf den Boden gesetzt, ihre Stiefel ausgezogen und ihr Nylonstrüm­pfe übergestre­ift. Dann habe er ihre Füße massiert und schließlic­h seine Hose geöffnet.

Die Frau habe sich nicht wehren können. Im Bewusstsei­n der ver- schlossene­n Türen und ihrer Gehbehinde­rung habe sie unter Schock und voller Angst die Handlungen des Angeklagte­n ertragen, heißt es in der Anklage, über die am 9. September das Amtsgerich­t verhandelt (Beginn 9 Uhr, Saal E111).

Im Zuge der Ermittlung­en hatte die Kripo auch die Tachoschei­ben des Linienbuss­es ausgewerte­t. Dabei seien Unregelmäß­igkeiten entdeckt worden, bestätigte eine Rheinbahn-Sprecherin. Das Unternehme­n habe auch deshalb vorläufige personalre­chtliche Maßnahmen ergriffen.

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