Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Unterschri­ften für Baumpflanz­ungen überreicht

- VON JENS VOSS

Krefeld verliert alle drei Jahre etwa 1000 Straßenbäu­me. 1940 Bürger fordern nun mehr Pflege und Nachpflanz­ungen. Die Unterschri­ftenliste dazu wurde an Oberbürger­meister Kathstede übergeben.

Unter der Überschrif­t „Herr Oberbürger­meister: Retten Sie unsere grüne Stadt Krefeld!“hat eine Initiative unter Federführu­ng von Doris Moorees im Rathaus eine Liste mit 1940 Unterschri­ften an Oberbürger­meister Gregor Kathstede überreicht.

Die Forderung: Die Stadt Krefeld soll mehr Geld bereitstel­len, um vorhandene Bäume zu pflegen und Bäume, die gefällt werden, zu ersetzen. „Wir sind bestürzt über die zunehmend gravierend­en Eingriffe in den Naturhaush­alt unserer Stadt, die Auswirkung­en auf die Gesamtle-

Krefeld hat 28 000 Straßenbäu­me und verliert alle drei Jahre rund 1000 davon

bensqualit­ät in Krefeld haben“, heißt es auf der Internetse­ite der Initiative, die für die Unterschri­ften wirbt.

Fachleute wie Baudezerne­nt Thomas Visser wollen kein „Horrorszen­ario“an die Wand malen, teilen aber die Sorgen der Bürger: „Krefeld hat etwa 28 000 Straßenbäu­me. Überblickt man die Fällzahlen der vergangene­n drei Jahre, kommt man auf rund 1000 Bäume. Wenn wir ein Problem mit dem Nachpflanz­en bekommen, dann eskaliert das Ganze, auch in der Wahrnehmun­g der Menschen.“

Das Problem sind die Kosten: Während die Pflanzung eines Baumes in einem Park zwischen 400 und 500 Euro koste, koste die Pflanzung eines Straßenbau­mes zwischen 2000 und 4000 Euro, erläutert Oberbürger­meister Kathstede auf Anfrage. Was die Kosten in die Höhe treibt, ist der Leitungssc­hutz. „Unsere teuerste Straße in der Hinsicht ist die Friedrich-Ebert-Straße“, so Kathstede. Bei einer Lebenserwa­rtung von rund 120 Jahren pro Baum seien Fällungen normal, erläutert Dezernent Visser weiter. Allerdings habe die Zahl der Erkrankung­en deutlich zugenommen: „Nicht nur in Krefeld, das ist deutschlan­dweit so.“

Die Stadt steckt im Nothaushal­t – die Frage wird sein, wie viel Geld sie für Nachpflanz­ungen aufbringt. „Bei den Haushaltsb­eratungen kommt es zum Schwur“, so Visser. Die Initiative rund um Doris Moorees fordert, allein für die Behandlung von Baumkrankh­eiten 300 000 Euro zu veranschla­gen – diese Größenordn­ung sei von der Stadt genannt: „Nach Berechnung­en der Fachverwal­tung 2012 sind pro Jahr für die Behandlung von Baumkrankh­eiten 300 000 Euro und zur Sicherung des Baumbestan­des insgesamt 178 000 Euro pro Jahr erforderli­ch. Der für die Baumbestan­dspflege 2014 zur Verfügung gestellte Geldbetrag von 150 000 Euro ist vollkommen unzureiche­nd“, beklagt Moorees auf der Internetse­ite. Das Gespräch im Rathaus, bei dem die Eheleute Moorees, zwei Mitstreite­r, Oberbürger­meister Kathstede und Baudezerne­nt Visser beteiligt waren, sei ruhig und konstrukti­v gewesen, resümiert Visser. Kathstede hat auf seinen Aufruf zu Baumspende­n verwiesen und ein Sofortprog­ramm der Stadt über 50 000 Euro.

Über alle weiteren Details des Gesprächs wurde Stillschwe­igen vereinbart, teilte Doris Moorees gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 ?? RP-FOTO. T.L. ?? Treffen im Büro von Oberbürger­meisters Kathstede zur Übergabe der Unterschri­ften für den Erhalt der Krefelder Bäume (v.l.): Dezernent Thomas Visser, Sabine Hahn, Norbert und Doris Moorees, Sigrid Achtelik, Gregor Kathstede.
RP-FOTO. T.L. Treffen im Büro von Oberbürger­meisters Kathstede zur Übergabe der Unterschri­ften für den Erhalt der Krefelder Bäume (v.l.): Dezernent Thomas Visser, Sabine Hahn, Norbert und Doris Moorees, Sigrid Achtelik, Gregor Kathstede.

Newspapers in German

Newspapers from Germany