Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 17. Juni 1631

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Ihr Grabmal hat fast 400 Jahre überdauert, es ist das wohl schönste Symbol einer Liebe. Als am 17. Juni 1631 die Ehefrau des indischen Großmoguls Shah Jahan bei der Geburt des 14. gemeinsame­n Kindes starb, war ihr Mann untröstlic­h. Schon in ihrer Jugend wurde ihm die Frau, die in Indien wegen ihrer Schönheit, Grazie und ihres Einsatzes für die Armen gerühmt wurde, zur Gattin versproche­n. Doch erst nach einigen Jahren konnten beide heiraten. Natürlich war sie – den Sitten der Zeit entspreche­nd – nicht seine einzige Frau. Der Großmogul besaß einen riesigen Harem, in dem er täglich wählen konnte. Doch Mumtaz Mahal wurde zu seiner Gefährtin. Er nahm sie als seine Vertraute auf alle Reisen mit – so auch auf ihre letzte Reise, einen Kriegszug. Mumtaz Mahal war hochschwan­ger. Die Geburt überlebte sie nicht. Im Sterben liegend nahm sie ihrem Mann das Verspreche­n ab, ihr ein Grabmal zu errichten, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. In den folgenden zwölf Jahren ließ der Großmogul in Agra das Taj Mahal bauen. Es wurde ein fasziniere­ndes Grabmal aus weißem Marmor, besetzt mit Edel- und Halbedelst­einen. Ob er wirklich plante, ein zweites Bauwerk aus schwarzem Marmor als sein eigenes Grabmal daneben zu setzen, ist umstritten. Shah Jahan wurde in den folgenden Jahren von einem seiner Söhne entmachtet. 37 Jahre nach dem Tod seiner Lieblingsf­rau wurde er an ihrer Seite bestattet.

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