Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bahnhofsvo­rplatz soll endlich schöner werden

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

Seit Jahren stockt die Planung für den Konrad-Adenauer-Platz, nun sitzen Bahn und Stadt wieder an einem Tisch. Größter Knackpunkt ist die Frage, ob auf dem Platz Verkaufsbu­den stehen sollen.

Die Chancen steigen, dass Düsseldorf-Besucher künftig nicht als erstes Würstchenb­uden, chaotisch geparkte Fahrräder und reichlich zwielichti­ge Gestalten sehen. Planungsde­zernent Gregor Bonin hat die Debatte um den Platz vor dem Hauptbahnh­of wiederbele­bt. Aktuell führt die Stadt Gespräche mit der Deutschen Bahn, die Eigentümer der anderen Hälfte der Flächen auf dem Konrad-Adenauer-Platz ist. „Die Positionen sind nicht weit auseinande­r“, sagt Bonin. Im Herbst, spätestens Ende des Jahres soll feststehen, in welchen Schritten die Umgestaltu­ng des Platzes vollzogen werden soll, wie etwa die Bürger oder Künstler in das konkrete Planungsve­rfahren einbezogen werden. Fragen zur Finanzieru­ng über Städtebauf­örderung und zum Baubeginn sollen erst in einem zweiten Schritt erörtert werden – wenn die grundsätzl­iche Ausrichtun­g klar ist.

Damit könnte eine der zähesten Stadtplanu­ngs-Debatten in Düsseldorf ihr Ende finden. Vor gut zehn Jahren hatte die Stadt einen Gestaltung­swettbewer­b europaweit ausgeschri­eben. Keiner der Vorschläge galt als umsetzungs­fähig, zum Bei- spiel weil darin Straßenbah­n-Gleise subtrahier­t worden, die die Rheinbahn zwingend braucht. Schließlic­h einigte man sich im Oktober 2005 auf den Entwurf der Arbeitsgem­einschaft Levin Monsigny Landschaft­sarchitekt­en mit David Chipperfie­ld Architects und wollte diesen weiterbear­beiten. Immer wieder tauchten neue Jahreszahl­en als Starttermi­ne auf, zuletzt 2012 und 2015. „Die ursprüngli­chen Pläne werden nicht mehr umgesetzt, es hat sich zu viel getan seitdem“, sagt Bonin nun.

Erste Ansätze zu einem Neuanfang für den Konrad-AdenauerPl­atz fanden sich schon im Vertrag der Ampel-Kooperatio­n. „Nach Fertigstel­lung der Großvorhab­en KöBogen und Wehrhahnli­nie wollen wir das aus unserer Sicht städtebaul­ich bedeutsame Vorhaben zur Neugestalt­ung des Konrad-AdenauerPl­atzes vorantreib­en, damit der Hauptbahnh­of zusammen mit dem Vorplatz zu einem einladende­n Entree für Düsseldorf wird“, heißt es dort. Oberbürger­meister Thomas Geisel ist entspreche­nd in die Ge- spräche von Planungsde­zernent und Bahn eingebunde­n.

Größter Knackpunkt in den Gesprächen ist der Wunsch der Bahn, auf der Fläche auch Geld zu verdienen. Dies würde aller Voraussich­t nach durch Vermietung an Bäckerei- oder andere Essens-Stände geschehen. Solche Buden im Zentrum des Platzes engen die Freiheit der Diskussion und der Planer erheblich ein. Schließlic­h steht laut Bonin eine Frage im Mittelpunk­t: „Wie soll die Visitenkar­te der Landeshaup­tstadt aussehen?“

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Konrad-Adenauer-Platz wirkt als erster Eindruck von Düsseldorf eher abschrecke­nd als einladend.

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