Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Cleverer als der Dieb
Alleine auf Abschreckung und Tricks sollten sich Hausbesitzer nicht verlassen.
(tmn) Ein leeres Haus ist ein gefährdetes Haus. Egal, ob die Bewohner nur bei der Arbeit sind oder für zwei Wochen auf Teneriffa: Einbrecher verstehen längere Abwesenheiten gerne als Aufforderung. Damit es gar nicht erst so weit kommt, können die Bewohner auch auf technische Tricks zurückgreifen.
Sogenannte „Anwesenheitssimulationen“sind ein wirksames Mittel, um potenziellen Dieben die Lust am Einbruch zu nehmen. Das erläutert die Initiative „Nicht bei mir!“. Sie wird unter anderem von der Polizeilichen Kriminalitätsprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart getragen. Dabei sollten jedoch auch konventionelle, einbruchshemmende Maßnahmen nicht vernachlässigt werden.
Die Anwesenheitssimulation funktioniert zum Beispiel so: Zeitschaltuhren steuern Rollläden, Zimmerbeleuchtung, das Radio oder den Fernseher so, dass ein normaler Betrieb vorgetäuscht wird. Auch gewohnheitsmäßige Einbrecher können deshalb erst nach längerer Beobachtung eines Objekts entscheiden, ob der Weg wirklich frei ist. Dabei könnten sie jedoch leicht Aufmerksamkeit erregen. Zudem lohnt die Mühe kaum, wenn anderorts leicht erkennbar ist, dass niemand zu Hause ist.
Wenig subtil, dafür ebenso effektiv: eine nach außen gut sichtbare Alarmanlage. Reine Attrappen schrecken Profis kaum ab, aber Gelegenheitseinbrecher werden sich angesichts des drohenden Rotlichts wohl zweimal überlegen, ob sie das Risiko auf sich nehmen. In einem Punkt sollten die Bewohner indes auf technische Hilfsmittel verzichten: Ein ständig aktivierter Anrufbe- antworter signalisiert Kriminellen bei Kontrollanrufen die Abwesenheit der Bewohner. Besser ist es, sie stellen ihn aus. Auf keinen Fall sollten sie jedoch Ansagen wie diese aufsprechen: „Familie XY ist für zwei Wochen im Urlaub und in dieser Zeit nicht zu erreichen.“Auf Abschreckung und Tricks allein sollten sich Hausbesitzer ohnehin nicht verlassen, denn die Investition in einbruchhemmende Türen und Fenster lohnt sich: Mehr als ein Drittel der Einbruchsversuche scheitern an eingebauter Sicherheitstechnik, erklärt die Initiative „Nicht bei mir!“. Bei deren Auswahl und Einkauf ist wichtig, genau hinzuschauen.
Sichere Türen haben Wandverankerungen, Bänder und einen Scharnierseitenschutz sowie Zusatzschlösser. Ein Querriegelschloss geht über die gesamte Breite der Tür. Ein Schloss mit Sperrbügel verhindert, dass die Tür direkt ganz aufgeht. Sinnvoll ist auch ein Schließzylinder mit Beschlag und Schließblech. Fenster brauchen aufhebesichere Pilzkopfzapfen, die am Fensterrahmen verteilt sind. Wird das Fenster geschlossen, greifen sie in verschraubte Stahlschließbleche im Rahmen und verringern das Risiko, dass das Fenster aufgehebelt wird. Die Scharniere sollten zusätzlich mit einem Scharnierseitenschutz gesichert werden. Sinnvoll seien auch abschließbare Fenster. Wer seine Fenster nicht gleich austauschen möchte, kann nachträglich Sicherheitsfolie auftragen.
Ebenfalls sollten Hausbesitzer daran denken, Rollläden, Lichtschächte sowie Fenster und Türen im Keller und am Balkon abzusichern. Natürlich müssen alle Eingänge zum Haus bei Abwesenheit immer verschlossen sein.
Ein Schloss mit Sperrbügel verhindert, dass die Tür direkt ganz
aufgeht