Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 31. Dezember 1720
Nur drei Jahre nach einer schweren Flutkatastrophe zu Weihnachten 1717 traf am 31. Dezember 1720 erneut ein schwerer Sturm die Nordseeküste. Die so genannte Neujahrsflut, die zwei Tage dauerte, traf auf nur notdürftig reparierte Deiche und richtete auch deshalb schwere Zerstörungen an. Die dramatischste Veränderung traf die Insel Helgoland. Helgoland und die Düne genannte Nebeninsel hatten bis zu diesem Tag eine Einheit gebildet, verbunden durch den so genannten Woal, einen natürlichen Steinwall. Schon zuvor war dieser Wall durch die Nordsee immer stärker abgetragen worden, begünstigt durch den im 17. Jahrhundert betriebenen Steinbruch auf der Insel. Die Flut zerstörte die Verbindung endgültig. Aus der Halb- wurde eine Nebeninsel. Heute trennt der etwa einen Kilometer breite Meeresarm Reede Düne und Helgoland voneinander. Die Nebeninsel besteht vor allem aus Grau- und Weißdünen, bewachsen hauptsächlich von Gebüsch. Touristen und Helgoländer schätzen die Düne als Bade- und Strandinsel. Urlauber treffen dort an den Stränden unter anderem auf Kegelrobben und Seehunde, die ihre Scheu vor Menschen im Lauf der Zeit verloren haben. Seit 2008 gab es Pläne, die Düne wieder mit der Hauptinsel zu verbinden, dafür sollte ein künstlicher Wall gebaut werden. Die Idee scheiterte, weil 2011 die Mehrheit der Bewohner dagegen votierte.