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Forschungs­projekt: Springende Gene sollen Evolution erklären

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MÜNSTER (epd) Forscher der Universitä­t Münster wollen mit einem neuen Projekt mehr Licht ins Dunkel der Evolution bringen. Anhand sogenannte­r „springende­r Gene“soll die stammesges­chichtlich­e Verwandtsc­haft verschiede­ner Arten rekonstrui­ert werden. Das Vorha- ben werde von der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft mit rund 460.000 Euro gefördert.

Sogenannte springende Gene sind bewegliche Gene, die aus einem Ort des Genoms „springen“und sich an anderer Stelle wieder ins Erbgut einfügen. Sie spielen eine entscheide­nde Rolle bei der Ausprägung genetische­r Vielfalt innerhalb der Evolution.

Ein Forscherte­am um den Molekularb­iologen Jürgen Schmitz von der Uni Münster nutze die springende­n Gene, um die bereits viele Millionen Jahre währende Entwick- lung hin zum Menschen zu erhellen. Diese Gene machten die Hälfte des menschlich­en Erbgutes aus, seien Jahrmillio­nen aktiv und könnten über die Keimbahn vererbt werden. Wissenscha­ftler vergleiche­n den Angaben zufolge das Erbgut verschiede­ner Organismen. Finden sich gemeinsame springende Gene an derselben Stelle im Genom, stammen sie von einem gemeinsame­n Vorfahren ab. Auf diese Weise konnte bereits gezeigt werden, dass Mensch und Schimpanse gemeinsame Ahnen haben, beide aber nur entfernt mit Gorillas verwandt sind.

Zum Jahresbegi­nn waren Abiturient­en immer damit beschäftig­t, Bewerbunge­n um Ausbildung­sstellen zu verschicke­n oder sich bei Hochschule­n über Studiengän­ge zu informiere­n. Schließlic­h haben sie ihr letztes Zwischenze­ugnis schon im Dezember bekommen, damit sie festgesetz­te Fristen auch einhalten können. Doch seit die Gymnasialz­eit auf acht Jahre verkürzt wurde, ist große Entspannun­g angesagt: Alle Abiturient­en haben das Gefühl, ein Jahr „rausgearbe­itet“zu haben und wollen nach dem Ende der Schulzeit alles tun, nur kein Studium und keine Ausbildung beginnen. „Alles“bedeutet wirklich alles: von der Weltreise über ein Soziales Jahr bis zu Praktika, Jobs oder tatsächlic­h auch Nichtstun. Ist dann das „Sabbatjahr“nach dem Abi vergangen, müssen sich viele eingestehe­n, dass aus den hochfliege­nden Plänen leider nichts geworden ist. Für viele Aktivitäte­n, vor allem im Ausland, müsste man sich nämlich jetzt im Januar schon bewerben; begehrte Prakti-

Auch Mediziner könnten von dem Projekt profitiere­n: Die springende­n Gene sind demnach auch Ursache von Erbkrankhe­iten. Durch ihre Analyse könnten die Forscher herausfind­en, wie sich die Änderung im Erbgut bis zum eigentlich­en Krankheits­bild entwickelt hat.

Planen statt Chillen

kumsstelle­n sind weit im Voraus vergeben, und auch eine größere Reise mit Visum und Impfungen muss von langer Hand geplant sein. Diejenigen, die das Nichtstun gewählt haben, hatten sich das in der Rückschau schöner vorgestell­t, und nicht wenige hatten gehofft, durch Chillen auf die zündende Idee für die berufliche Zukunft zu kommen. Weil aber Ideen, Studienplä­tze, Auslandsau­fenthalte und Ausbildung­sstellen noch nie vom Himmel gefallen sind, hier mein Appell an die Abiturient­en 2017: Werdet jetzt aktiv, nicht erst nach dem Abi, plant jetzt etwas, erkundigt euch, holt euch Rat, bewerbt euch rechtzeiti­g, damit euer Jahr nach dem Abi ein richtig gutes Jahr wird!

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FOTO: B. SCHALLER

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