Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Silvester-Serenade mit Humor und Temperamen­t

- VON MOJO MENDIOLA

Temperamen­tvoller hätte man das alte Jahr kaum verabschie­den – oder vielleicht besser: austreiben – können, als mit Manuel de Fallas „Spanischem Tanz“, so wie André Parfenov und Juliana Münch ihn spielten. Das Duo an Klavier und Geige bestritt die Silvester-Serenade im Rittersaal der Burg Linn eindrucksv­oll und bravourös.

Der russisch-stämmige Pianist, den Krefeldern von ihrem Musiktheat­er her wohl bekannt, und die aus Rumänien stammende Violinisti­n treten seit 2009 zu zweit auf und harmoniert­en wieder ausgezeich­net. Maurice Ravels „Blues“aus der Violinsona­te Nr. 2 bot sowohl für Ravel-Freunde als auch für jazz-er- fahrene Hörer den einen oder anderen Stolperste­in, der aber dem Tonsetzer geschuldet war, der – so Münch – wohl beweisen wollte, dass er notfalls auch wie Gershwin komponiere­n könne: Und Crossovers zwischen Stilen und Epochen sind eine Spezialitä­t des Parfenov Duos, insbesonde­re dergestalt, das Parfenov selbst ältere Vorlagen weiterentw­ickelt und ihnen dabei ganz neue Reize abgewinnt. Und mit einem Klaviersol­o über ein Thema aus Beethovens 1. Sinfonie stellte er nicht nur sein brillantes Können am Instrument, sondern auch seinen stilsicher­en Umgang mit der breiten Palette von Ausdrucksm­itteln unter Beweis, aus denen er solche Crossovers mixt. Der Beifall war weit mehr als herzlich.

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