Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna mit zwei Neuen auf die Insel

- VON JAN DOBRICK

Die Düsseldorf­er sind der einzige deutsche Klub auf Malta. Das Trainingsg­elände wird vom Fünf-Sterne-Hotel aus nach zehnminüti­ger Busfahrt erreicht. Mit dabei sind auch die Zugänge André Hoffmann und Gökhan Gül.

Die meisten Fußballpro­fis fliehen im Winter nach Spanien oder Portugal. Fortuna Düsseldorf hat eher einen Exoten zur Vorbereitu­ng auf die Rückrunde in der zweiten Liga gewählt: Zwergstaat Malta. Als die 28 Kicker gestern auf der Mittelmeer­insel ankommen, sind es milde 15 Grad, einfach perfektes Fußballwet­ter.

Die Rot-Weißen bereiten sich zum ersten Mal in dem südeuropäi­schen Inselstaat auf die zweite Saisonhälf­te vor. Und natürlich beginnt alles auf einem Fußballpla­tz. Die Düsseldorf­er sind gerade erst gelandet, schon geht’s zur Sache. Vom Hotel „Corinthia Palace“, einem malerische­n Fünf-Sterne-Tempel, in dem die Flingerner untergebra­cht sind, geht es mit dem Bus etwa zehn Minuten zum Trainingsg­elände mit Naturrasen und Flutlicht. „Wir haben einen erstklassi­gen Platz, ich hoffe, er hält die Woche durch“, sagte Trainer Friedhelm Funkel.

Die jüngst verpflicht­eten André Hoffmann und Gökhan Gül tummeln sich auch auf dem Feld. Beide Innenverte­idiger sind eine Investitio­n in die Zukunft. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass beim 34-jährigen Alexander Madlung das Karriere-Ende naht. Leihgabe Kevin Akpoguma muss wahrschein­lich im Sommer zur TSG 1899 Hoffenheim zurückkehr­en. In der Innenverte­idigung sollen Hoffmann, Gül und Robin Bormuth, der seinen Vertrag zuletzt bis 2020 verlängert hatte, heranreife­n. „Wir werden viel mit dem Ball arbeiten. Natürlich geht es auch um taktischen Feinschlif­f, deswegen werden wir auch mal mit der Dreierkett­e trainieren“, kündigte Funkel an.

Kein anderer deutscher ProfiKlub trainiert im Winter auf Malta. Eine Reise ins türkische Belek, auch verhältnis­mäßig günstig und schnell zu erreichen, war bei dem Zweitligis­ten wegen der „unsiche- ren Lage“, wie der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer betonte, kein Thema. Zwölf Ligakonkur­renten trainieren in Spanien, zwei in Portugal. Doch die Mittelmeer­insel war die günstigere Alternativ­e. Immerhin sponsert der Tourismus-Verband „Visit Malta“die Rot-Weißen.

Fortuna hat sich mit zwei Remis und zwei Niederlage­n leicht schwächeln­d in die Winterpaus­e geschleppt. Davor gab es stabilen Ergebnisfu­ßball zu sehen, der von den Fans mit viel Rambazamba gefeiert wurde: Platz acht mit 25 Punkten ist für den Fast-Absteiger der vergange- nen Saison nach 17 Spieltagen mehr als ordentlich.

Auf Malta soll der verjüngten Mannschaft nun auch noch der eine oder andere Wackler ausgetrieb­en und Stabilität vermittelt werden. Dazu sollen die beiden Testspiele gegen den rumänische­n Erstligist­en CS U Craiova (Samstag, 17 Uhr) und den elfmaligen maltesisch­en Meister Hibernians FC (Dienstag, 17.30 Uhr) beitragen. „Oliver Fink ist wieder fit und wird beim zweiten Test dabei sein“, sagte Funkel.

Ihlas Bebou, mit je fünf Toren und Vorlagen Fortunas Top-Scorer, fehlt im Trainingsl­ager. Der Flügelflit­zer bereitet sich derzeit mit Togo auf den Afrika-Cup in Gabun vor, der am 14. Januar beginnt. Sollte der 22Jährige mit Togo nach der Vorrunde ausscheide­n, wäre der Wettbewerb für ihn am 24. Januar beendet.

Drei Tage später beginnt für Fortuna in der Esprit-Arena die Rückrunde gegen den SV Sandhausen. Selbst wenn Bebou, der auch den Telekom Cup (14. Januar) und das Testspiel gegen Drittligis­t SC Paderborn (20. Januar) verpasst, pünktlich zurückkomm­en würde, bräuchte er wohl eine Pause.

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FOTO: FALK JANNING Innenverte­idiger André Hoffmann (Bildmitte) gestern beim ersten Training inmitten der neuen Kollegen.

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