Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Autobrand: Osterather fürchten erneute Serie

- VON JULIA HAGENACKER

Ein geparktes Auto ist am Rudolf-Lensing-Ring in Flammen aufgegange­n. Anwohner fühlen sich an die Brandserie 2010/2011 erinnert.

Es dauert keine 30 Sekunden, bis Nicole Wankum dieser eine Gedanke durch den Kopf schließt: „Geht das alles jetzt wieder von vorne los?“

Es ist Samstagmor­gen, vier Uhr, der Silvestert­ag. Die Osterather­in hat unruhig geschlafen in dieser Nacht. Als ihr am frühen Morgen irgendwann doch die Augen zufallen, wird sie kurze Zeit später von einem Geräusch geweckt. „Es hat laut geknallt und geknackt“, erinnert sie sich. „Ich kannte das Geräusch – von damals. Ich hab aus dem Fenster geschaut und es flackern gesehen, wie damals.“Nur wenige Minuten später trifft die Feuerwehr mit 21 Einsatzkrä­ften ein. Das Familienau­to der Wankums steht komplett in Flammen: ein brennender Pkw am am Rudolf-LensingRin­g, wie damals in 2010.

Bei einer bis heute nicht aufgeklärt­en Brandserie gingen seinerzeit in Osterath innerhalb eines Jahres 24 Autos in Flammen auf. Bürger im Westen des Stadtteils griffen daraufhin zur Selbsthilf­e und starteten eine Spendenakt­ion. Mit dem Geld wurde ein Sicherheit­sdienst finan- ziert, der schwerpunk­tmäßig an den besonders betroffene­n Straßen um den Rudolf-Lensing-Ring, den Bommershöf­er Weg und die MaxErnst-Straße „Streife“ging. Mittlerwei­le gibt es die Kontrollgä­nge nicht mehr. Nicole Wankum kann sich noch gut erinnern, wie sie sich damals gefühlt hat. „Da war eine extreme Unsicherhe­it“, sagt sie. „Auch wenn wir damals nicht persönlich betroffen waren.“

Sechs Jahre später hat es nun die Wankums getroffen. Geblieben ist ihnen ein ausgebrann­tes Wrack, das nach wie vor in einer Parkbucht vor der Haustür steht. „Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist“, sagt die Osterather­in. „Am Mittwoch hat sich ein Gutachter der Versicheru­ng den Wagen angesehen und auch die Kriminalpo­lizei hat sich angekündig­t.“Polizeispr­echerin Daniela Dässel schließt weder einen technische­n Defekt noch Brandstift­ung aus. Ersteres hält Nicole Wankum für eher unwahrsche­inlich. „Der Wagen ist zwar sieben Jahr alt“, sagt sie. „Er wurde aber am Freitag bereits gegen 22.30 Uhr abgestellt. Der Motor war also definitiv kalt.“

„Wir können weder einen technische­n Defekt noch Brandstift­ung ausschließ­en“

Daniela Dässel

Polizeispr­echerin

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