Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fuchs und Kaninchen erobern die Stadt

- VON VERENA KENSBOCK FOTO: JÖRG CARSTENSEN

Immer mehr wilde Tiere kommen von Feld und Wald in die Städte. Auch in Meerbusch verirren sich Füchse und Kaninchen in die heimischen Gärten. Im Umgang mit den Tieren sollten die Anwohner vorsichtig sein.

Nachts am Ortsrand, in Büderich, auf den Wiesen, Feldern und Friedhöfen hoppeln die Kaninchen über die Wege. In Lank-Latum kann es auch schon mal vorkommen, dass ein Fuchs die Straßen quert. Wolf Meyer-Ricks vom Naturschut­zbund (Nabu) Meerbusch weiß: „Es ist nicht neu, dass wilde Tiere aus dem Wald in die Städte kommen, aber es wird immer mehr.“Vor allem Füchse und Kaninchen seien in Meerbusch schon seit Jahren zu beobachten. Bei den Vögeln hätten sich Elstern wieder eingelebt, und auch Eichelhähe­r seien häufiger gesichtet worden.

Wolf Meyer-Riks

Der Grund: „Landwirtsc­haftliche Flächen werden immer intensiver genutzt. Füchse und Kaninchen müssen dann schauen, wie sie klarkommen.“Darum fliehen sie oft aus Feld und Wald. Auch vor Hunden nehmen die wilden Tiere häufig Reißaus. „In Naturschut­zgebieten ist es eigentlich Pflicht, den Hund an der Leine zu führen“, sagt Wolf Meyer-Ricks. „Das beachten viele Hundehalte­r aber nicht. Gerade im Frühjahr, wenn Vogelbrut ist, kann das zu einer Menge Tumult im Wald führen.“Deshalb sei es nicht nur in geschützte­n Gebieten angebracht, die Vierbeiner an der Leine zu halten. „Auch auf landwirtsc­haftlichen Wegen ist das sinnvoll, um die anderen Tiere nicht aufzuscheu­chen.“

Bleiben Fuchs und Kaninchen nicht im Wald und auf dem Feld, sondern verirren sich in den heimischen Garten, müssen sich die Anwohner keine großen Sorgen machen. „Generell ist es nicht schlimm, die Tiere zu füttern. Allerdings sollte es geeignetes Futter sein wie frisches Grünfutter“, sagt Meyer-Riks. „Und nur auf das Notwendigs­te beschränke­n – zum Beispiel bei starkem Frost.“Andernfall­s ris- kieren die Gartenbesi­tzer, dass sich die Tiere zu wohl fühlen. „Wenn man Kaninchen im Winter zu viel Nahrung gibt, muss man sich nicht wundern, wenn sie einem im Sommer die Blumen wegfressen.“

Ansonsten sollten sich Anwohner von den wilden Tieren aber fernhalten. „Füchse sind in der Regel scheu und suchen sofort das Weite, wenn sie einen Menschen sehen“, sagt Meyer-Ricks. „Und wenn der Fuchs nicht scheu ist, sollte der Mensch unbedingt wegbleiben. Denn dann ist das Tier sehr wahrschein­lich krank.“

Und bei kranken Füchsen sei besondere Vorsicht geboten. „Füchse können den Fuchsbandw­urm über ihren Kot verbreiten“, erklärt der Naturschut­z-Experte. „Der ist dann wiederum auch auf den Menschen übertragba­r. Darum sollte man auch mit selbst angebautem Obst und Gemüse aufpassen.“Im Zweifelsfa­ll,“sagt Wolf Meyer-Riks „immer die Brombeeren oben vom Strauch nehmen“.

„Wenn ein Fuchs nicht scheu ist, unbedingt fernbleibe­n. Das Tier ist wahrschein­lich krank.“

Naturschut­zbund Meerbusch

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Von Feld und Wald in die Stadt – immer mehr Füchse kommen nach Meerbusch.

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