Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Protestler verwenden Logos von Stadt, IHK und zwei Parteien

- VON ANKE KRONEMEYER

Stadt Meerbusch überlegt juristisch­e Schritte, IHK will zunächst das Gespräch mit der Bürgerinit­iative suchen.

Auch wenn der Zynismus und die Ironie aus den Texten klar zu erkennen sind: Dass die Initiative, die gegen das Interkommu­nale Gewerbegeb­iet zwischen Meerbusch und Krefeld kämpft und protestier­t, in ihrer neuen Aktion auf einem großen Plakat die Logos der Stadt Meerbusch, der Industrie- und Handelskam­mer sowie von SPD und CDU verwendet, zieht vermutlich juristisch­e Schritte nach sich. Zumindest prüft die Stadt Meerbusch, ob – und wenn ja wie – sie dagegen etwas unternehme­n wird. Inhaltlich will sich die Stadt auf Nach- frage unserer Redaktion aber im Moment noch nicht äußern.

Hintergrun­d: Die Städte Meerbusch und Krefeld planen auf einem rund 100 Hektar großen Gelände an der Autobahn, ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet zu bauen. Beide Städte würden es betreiben, Meerbusch wäre wichtig, dort kleinteili­ges Gewerbe anzusiedel­n. Dagegen regt sich schon länger Protest vor allem von einer Bürgerinit­iative. Die Politik hat sich mittlerwei­le mehrheitli­ch hinter die Pläne der Stadtverwa­ltungen gestellt. Das große Plakat, das jetzt in Osterath aufgestell­t wurde, ist ein weiterer Schritt der Protestler gegen die Pläne. Tim Küsters, Justitiar bei der IHK Mittlerer Niederrhei­n, will zunächst mit der Initiative reden, bevor rechtliche Schritte eingeleite­t werden. Fest steht für ihn aber: „Das Markenrech­t für unser Logo liegt bei der IHK.“Auch wenn die Protestler das Logo der Gesamt-IHK und nicht explizit das der IHK Mittlerer Niederrhei­n genommen hätten. Auch bei den Parteien ist die verbotene Verwendung des Logos „böse aufgestoße­n“, wie ein SPD-Parteimitg­lied sagt. Werner Damblon (CDU) will abwarten, wie die Stadt Meerbusch reagiert und ob sie im Namen aller Protest gegen das Protestsch­ild mit seinen Logos einlegt.

 ?? RP-FOTO: ULLI DACKWEILER ?? Die „freundlich­e Unterstütz­ung“, die unten links auf dem Plakat signalisie­rt wird, ist vorher nicht eingeholt worden. Die Bürgerinit­iative gegen das Gewerbegeb­iet benutzt die vier Logos verbotener­weise.
RP-FOTO: ULLI DACKWEILER Die „freundlich­e Unterstütz­ung“, die unten links auf dem Plakat signalisie­rt wird, ist vorher nicht eingeholt worden. Die Bürgerinit­iative gegen das Gewerbegeb­iet benutzt die vier Logos verbotener­weise.

Newspapers in German

Newspapers from Germany