Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 7. Januar 1978
Zur Geburt erhielt Emilio Palma gleich mehrere Einträge ins Guiness-Buch der Rekorde. Er war der erste Mensch, der auf dem antarktischen Kontinent (Foto) geboren wurde und damit der erste lebende Mensch überhaupt, der von sich behaupten kann, als erster auf einem Kontinent geboren worden zu sein. Außerdem kam niemand weiter südlich zur Welt als er. Emilio Palmas Mutter war 1977 zur argentinischen Antarktis-Station „Esperanza“bei der Hope Bay gebracht worden. Da war die Ehefrau des Leiters der Station gerade im siebten Monat schwanger. Argentinien wollte die Geburt im Eis nicht rein zufällig: Obwohl seit 1961 der AntarktisVertrag in Kraft war, wollte man argentinische Ansprüche auf einen Teil des Gebiets untermauern. Die Gelegenheit erschien günstig. Erstmals waren ganze Familien auf die Station gezogen, es gab auch sieben Kinder und Lehrer dort. Damit bei der Geburt nichts schiefging, befand sich neben dem Stationsarzt auch ein Gynäkologe an der Bucht der Hoffnung. Als Sohn von zwei Argentiniern erhielt das Baby umgehend die argentinische Staatsbürgerschaft. Da auch Großbritannien Anspruch auf die Region erhebt, in der Emilio Palma geboren wurden, könnte der heute 39-Jährige auch die britische Staatsangehörigkeit verlangen. Mittlerweile wurden in der Esperanza-Station, die von bis zu 55 Personen bewohnt wird, acht Kinder geboren.