Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG verliert das kleine Endspiel

- VON THOMAS SCHULZE

Die Gastgeber unterliege­n Straubing mit 2:5 und haben mit solch schwacher Leistung nichts in den Pre-Play-offs verloren. Der Rückstand auf die begehrten Plätze beträgt nun schon acht Punkte.

Es kam in den vergangene­n Wochen nicht oft vor, dass die Fans die Uhr herunterge­zählt haben. Gestern war es der Fall. „Vier, drei, zwei, eins“, schallte es durch den ISS-Dome, dann brandete Jubel auf. Es war endlich vorbei. Keine gellenden Pfiffe, aber auch so eine schallende Ohrfeige für die Spieler. Was sie geboten hatten, war tatsächlic­h nur schwer erträglich. So war die 2:5 (1:2, 1:2, 0:1)-Niederlage vor 5861 Zuschauern verdient. Es war der erste Straubinge­r Sieg in der Landeshaup­tstadt seit November 2013.

Die ersten zwei Chancen hatte die DEG. Brandon Yip nach 21 Sekunden und Maximilian Kammerer 50 Sekunden später hatten die Führung auf dem Schläger. Doch der erste Treffer fiel auf der anderen Seite. Als Henry Haase und Tim Schüle auf der Strafbank saßen, nutzte Michael Connolly das 5:3-Überzahlsp­iel zur Führung. Es kam noch schlimmer: Jeremy Williams erhöhte in der 13. Minute auf 2:0 für die Gäste. Immerhin verkürzte Marco Nowak in Überzahl.

Im Mittelabsc­hnitt glich Tim Schüle aus, doch die Freude währte nur 28 Sekunden, weil Stefan Loibl die Bayern erneut in Führung brachte. Das war ziemlich bitter. Der Schock fuhr den Düsseldorf­ern in die Glieder, als Tim Miller einen Schuss von Sean Sullivan unhaltbar abfälschte und den alten Zwei-ToreAbstan­d wieder herstellte. Die Tigers waren schneller, stärker, besser. Sie waren drückend überlegen und drängten auf den fünften Treffer, auf die Entscheidu­ng. Immerhin rettete sich die DEG mit dem 2:4Rückstand in die zweite Pause, so dass zumindest noch theoretisc­h die Hoffnung bestand, die Partie drehen zu können.

Auch zu Beginn des Schlussdri­ttels versuchten die treuen und geduldigen Fans, der Mannschaft lautstark den Rücken zu stärken. Jetzt hatte die DEG einige Chancen, offenbarte jedoch große Schwächen im Abschluss. Auf der anderen Seite machte Straubing den Sieg perfekt, als Edi Lewandowsk­i auf der Strafbank saß. Schüle griff Bettauer nicht energisch genug an, der den entscheide­nden Treffer markierte.

„Jeder, der sich im Eishockey etwas auskennt, weiß, dass die Play- offs schon längst begonnen haben“, meinte Straubings Trainer Larry Mitchell. „Jedes Spiel ist jetzt wichtig. Wir haben heute dank unserer vierten Reihe und unseres starken Überzahlsp­iels gewonnen. Knackpunkt der Begegnung war, dass wir nach dem Ausgleich sofort geantworte­t haben.“

Das bestätigte sein Kollege Kreutzer: „Wir haben gar nicht so schlecht begonnen, Yip stand allein vor dem Tor. Wir sind nach dem 0:2-Rückstand zurückgeko­mmen und haben wieder Moral bewiesen, aber dann haben uns die Gegentore drei und vier das Genick gebrochen. Das ist in unserer Phase tödlich. Ein Sieg wäre heute ganz, ganz wichtig gewesen.“Am Freitag muss die DEG nach Nürnberg, am Sonntag kommt Köln – leichte Spiele gibt es längst nicht mehr, nur noch Hoffnung.

Verteidige­r Stephan Daschner

 ?? BENEFOTO ?? Tim Schüle (re.), Torschütze der DEG zum zwischenze­itlichen 2:2, gegen Straubings Thomas Brandl.
BENEFOTO Tim Schüle (re.), Torschütze der DEG zum zwischenze­itlichen 2:2, gegen Straubings Thomas Brandl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany