Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Borussia-Damen verpassen den Sieg Sprintriege will sich behaupten
Tischtennis-Drittligist spielt nur 5:5 gegen den TSB Flensburg. Nach einer 4:2Führung war mehr drin. Aber nicht alle spielten in Bestform. Beim PSD Bank Meeting bekommen es deutsche Top-Talente wie Gina Lückenkemper mit internationalen Topstars zu tun.
Als nach drei Stunden Gesamtspielzeit das 5:5-Endergebnis in der 3. Bundesliga zwischen Borussia und dem TSB Flensburg feststand, sah man bei den Düsseldorfer Tischtennisspielerinnen enttäuschte Gesichter. Sie hatten sich gegen den Tabellennachbarn aus dem hohen Norden eigentlich gute Chancen ausgerechnet, den zweiten Saisonsieg zu feiern. Immerhin hatte man in der Stadt in Schleswig-Holstein das Hinspiel mit 6:4 für sich entschieden. „Wir haben 4:2 und 5:4 geführt. Das hätte an sich zum Sieg reichen müssen“, sagte Spielführerin Melissa Dorfmann anschließend auch selbstkritisch.
An der Nummer zwei der Grafenbergerinnen lag es indes nicht, dass sich die Borussia mit einem Punkt zufrieden geben musste. Obwohl sie immer noch an den Folgen einer Handgelenksverletzung laboriert, drehte sie gegen die Spitzenspielerin der Norddeutschen, Alina Shvorak, nach einem 1:2-Satzrückstand die Partie noch und gewann in fünf Sätzen. Vorher hatte sie bereits an der Seite von Leonie Berger einen Zähler im Doppel geholt. Die erst 13-jährige Nachwuchsspielerin Berger zeigte auch in den Einzelspielen ihr großes Talent und siegte zweimal gegen die Flensburgerinnen auf den Rängen drei und vier jeweils ohne Satzverlust.
Mitentscheidend dafür, dass die in Bestbesetzung angetretene Borussia nicht zum zweiten Erfolg in dieser Spielzeit kam, war Spitzenspielerin Qian Wan. Die 16-Jährige zeigte nicht ihre beste Form und blieb in ihren Einzeln punktlos. Ihre Landsfrau Ling Ma hatte im letzten und entscheidenden Spiel bei einer 2:0-Satzführung die Entscheidung zugunsten der Düsseldorferinnen auf ihrem Schläger. Doch dann hielt sie dem Druck nicht mehr stand und verlor die folgenden drei Sätze glatt. „Jetzt müssen wir uns in der nächsten Begegnung beim Tabellenletzten Kasseler Spvgg. Auedamm die verpassten Punkte holen“, sagte Kapitän Dorfmann. Wenn das Leichtathletik-Meeting am 1. Februar in die zwölfte Runde geht, dürfte selbst der spektakuläre Meeting-Rekord von Murielle Ahoure im 60-Meter-Sprint (Elfenbeinküste/7,08 Sekunden) als stark „gefährdet“bezeichnet werden. Immerhin werden dort mit der hochtalentierten Polin Ewa Swoboda und der US-Amerikanerin Barbara Pierre zwei pfeilschnelle Sprinterinnen an den Start gehen, die bereits im vergangenen Jahr für Furore in der Sprintszene sorgten.
Als Junioren-Europameisterin von 2015 entschied Swoboda das elfte Meeting nicht nur für sich, sondern verbesserte neun Tage später den U20-Weltrekord auf 7,07 Sekunden. Hallen-Weltmeisterin Pierre konnte diese starke Zeit sogar toppen und schaffte es in Portland auf glatte 7,00 Sekunden. Doch auch die deutsche Sprintriege wird im Arena-Sportpark mit den beiden 20jährigen Top-Talenten Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) sowie Lisa Meyer (Sprintteam Wetzlar) vertreten sein. Als Stützen der deutschen 4x100-Meter-Staffel gewann das Duo bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam Bronze und schrammte bei den Olympischen Spielen in Rio nur knapp an einer weiteren Medaille vorbei. Am Ende hieß es Platz vier (42,10 Sekunden) hinter USA, Jamaika und Großbritannien. Beim Meeting am 1. Februar können sich Lückenkemper und Meyer erneut gegen die internationale Konkurrenz bewähren.
Das Düsseldorfer Meeting findet zum ersten Mal unter dem Dach der IAAF World Indoor Tour statt. Diese wurde 2015 ins Leben gerufen und bildet das Pendant zur Diamond League (Freiluft).