Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Amprion erteilt Markert-Vorschlag Absage

- VON CARINA WERNIG

Überlegung­en, einen dritten Konverter-Standort rund um die RWE-Kraftwerke zu verwirklic­hen, wie auf einer GrünenVera­nstaltung geäußert, schließt Netzbetrei­ber Amprion aus. Diese Flächen seien bereits verworfen worden.

Der umstritten­e Stromkonve­rter soll in Kaarst oder in Gohr gebaut werden. Daran hält der Netzbetrei­ber Amprion fest. „Wir sind weiterhin der festen Überzeugun­g, mit der Dreiecksfl­äche in Kaarst den am besten geeigneten Standort für unsere geplante Anlage gefunden zu haben“, sagte Joëlle Bouillon, Projektkoo­rdinatorin bei Amprion, jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion. Neue oder weitere Flächen prüfe das Unternehme­n aktuell nicht.

Denn die Idee, einen weiteren, dritten Standort für den umstritten­en Stromkonve­rter prüfen zu lassen, wie sie auf der Veranstalt­ung von Landtagska­ndidat Hans Christian Markert (Grüne) in der Vorwoche in Gohr geäußert wurde, sei nicht neu. Schon oft wurde unter anderem ein Standort in der Nähe der RWE-Kraftwerke in Grevenbroi­ch oder auf dem Rommerskir­chener Gebiet in Vanikum ins Spiel gebracht. „Wir haben uns immer auch offen gezeigt, von Dritten vorgeschla­gene Flächen zu prüfen“, betonte Bouillon. Und das sei gerade rund um die BoA-Kraftwerke bereits geschehen: „Dies waren zuletzt die wiederholt aus der Öffentlich­keit vorgeschla­genen Flächen im Bereich Neurath und Frimmersdo­rf.“Doch die seien wegen der zu verlegende­n Höchstspan­nungsleitu­ngen nicht geeignet, so die Sprecherin: „Aufgrund der vergleichs­weise langen Anbindung zum Netzverknü­pfungspunk­t wurden diese Bereiche in den vergleiche­nden Standortgu­tachten nachteilig­er bewertet als die Dreiecksfl­äche in Kaarst und die Fläche nahe der bestehende­n Anlage in Gohr.“Alle geprüften Flächen finden sich in den veröffentl­ichten Gutachten auf der Amprion-Internetse­ite.

Wie Joëlle Bouillon erneut bestätigte, setze Amprion auf den Standort Kaarst, der mit 1,3 Kilometer die größte Entfernung von der geschlosse­nen Wohnbebauu­ng aller untersucht­en 20 Standorte aufweise: „Wir sind Eigentümer der Dreiecksfl­äche und zielen weiterhin auf die Umsetzung auf der Dreiecksfl­ä- che in Kaarst.“In Gohr hatte der Kaarster Markert, der für Neuss im Landtag sitzt und zu dessen Landtagswa­hl-Wahlkreis Dormagen und Rommerskir­chen gehören, erklärt: „Der Standort in Gohr ist völlig ungeeignet. Bei der Wahl zwischen den zwei schlechten Standorten wäre Kaarst vorzuziehe­n, weil er weiter von der Bevölkerun­g entfernt liegt.“

Er hofft weiter, dass die Bürgerinit­iativen gegen den Konverter aus Kaarst, Rommerskir­chen und Gohr mit einem gemeinsame­n Vorschlag einen dritten Standort ermögli- chen, da er sonst eine große Klagewelle in Kaarst oder Gohr befürchte, wie er jetzt auf Nachfrage sagte: „Die Bürgerinit­iativen sollten gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Rainer Thiel, (MdL, SPD) hält diese dritte Fläche für „reines Wunschdenk­en“, da das Verfahren inzwischen weit gediehen sei. Wenn es nicht gelänge, mit Kaarst den politische­n Konsens umzusetzen, sieht der SPD-Politiker Thiel den Konverter wegen planungsre­chtlichen Kriterien „eher in Osterath als in Gohr“.

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