Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Plötzlich waren die Bäume weg
An der Otto-Petersen-Straße wurden sieben oder acht Bäume gefällt, für Anwohnerin Christel Köppen ohne ersichtlichen Grund.
Knatternde Motorsägen haben Christel Köppen eines Tages aus dem Schlaf gerissen. Als die 62-Jährige aus dem Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock schaute, sah sie die Arbeiter. Ein Baum nach dem anderen wurde gefällt und zerkleinert. Plötzlich war es ganz licht auf der Grünfläche an der Otto-PetersenStraße. Sieben oder acht Bäume fehlen. „Wir sind nicht informiert worden“, sagt Köppen. Sie fragt, warum gesunde Bäume abgeschlagen wer- den. Schon nach Ela hätte der kleine Park vor ihrem Haus gelitten, aber viele Bäume hätten sich wieder erholt. Im Sommer hatte sie immer Schatten rund um die Bänke. „Und einen Sichtschutz zur Straße hin und zu den Nachbarn. „Jetzt kann ich bei ihnen ins Wohnzimmer gucken“, sagt die Düsseltalerin.
Sie hat bereits dicke Gardinen anbringen müssen, damit das Licht von den Straßenlaternen nicht so grell in das Schlafzimmer scheint. „Das war ein unnötiger Eingriff“, sagt Köppen. „Und Steuerver- schwendung.“Eine Antwort zu den Arbeiten aus dem Gartenamt gibt es voraussichtlich am Montag, Stadtsprecher Volker Paulat geht aber davon aus, dass die Gärtner nicht willkürlich gehandelt haben. „Baumfällungen erfolgen in der Regel aus Verkehrssicherungsgründen“, sagt er. Unter Umständen sei das kurzfristig und ohne vorherige Ankündigung passiert. „Baumkrankheiten, die zum Umsturz oder Astbruch führen können, sind für Außenstehende nicht immer deutlich erkennbar“, sagt Paulat und meint, dass ein Baum trotz eines Pilzes grüne Blätter tragen kann.
Christel Köppen jedenfalls hofft, dass bald neue Bäume gepflanzt werden vor ihrem Haus. Bis die aber wieder ein bisschen Sichtschutz bieten, vergehen viele Jahre.