Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Friedrich Merz nach 14 Jahren wieder im Ständehaus
Mächtig gespannt waren die Gäste des 70. Ständehaus-Treffs, was sie zu hören bekommen würden von CDU-Politiker Friedrich Merz. Lange ist es her, dass er das letzte Mal im ehemaligen Landtag zu Gast war – 2003 war die politische Lage noch eine völlig andere. Und auch Merz war ein anderer. Mittlerweile ist der frühere Unionsfraktionschef der Aufsichtsratsvorsitzende des deutschen Ablegers des weltgrößten Finanzinvestors Blackrock, berät internationale Banken wie HSBC und UBS. RP-Chefredakteur Michael Bröcker führte das Interview, das um Themen kreiste wie Griechenland-Krise, Donald Trumps erste Tage als Präsident und den Verzicht von SPD-Mann Sigmar Gabriel auf die Kanzlerkandidatur. Und Merz sprach über die transatlantische Netzwerk-Organisation Atlantik-Brücke, die er führt. Die Brücke sei wichtiger denn je, sagte Merz, der sich im abgedunkelten Foyer „ein wenig fühlte wie im Kino“. Mit Blick auf Trump sagte er: „Die Heulerei muss aufhören. Der Mann ist gewählt. Trotz Machtfülle kann er nicht machen, was er will. Er ist nicht allein auf der Welt.“Unter den Gästen waren Hochkaräter wie Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratsvorsitzende Henkel, Carola Gräfin von Schmettow, Sprecherin des Vorstands HSBC, FortunaPräsident Robert Schäfer, Walter Tesarczyk, Vorstandsvorsitzender Provinzial, sowie Anne-José Paulsen, Präsidentin Oberlandesgericht Düsseldorf, und der gerade 75 gewordene Unternehmer Josef Klüh. Die Tischdeko zu Ehren Merz’: eine Brücke. Dazu gab es vom Uerige geistreiche Bierdeckel, die Merz’ Forderung in Erinnerung riefen, eine Steuererklärung müsse auf einen Bierdeckel passen.
Brigitte Pavetic