Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

171 verunglück­en bei 555 Unfällen

- VON ANDREAS BUCHBAUER UND ANKE KRONEMEYER

Die Kreispoliz­ei hat die Verkehrsun­fallbilanz 2016 vorgelegt. Trotz insgesamt etwas mehr Unfällen gab es dabei weniger Tote und Verletzte. In Meerbusch wurden im vergangene­n Jahr 22 Personen schwer und 149 leicht verletzt.

Weniger Schwer- und Leichtverl­etzte sowie weniger Tote durch Verkehrsun­fälle – das ist der Kern der Verkehrsun­fallbilanz 2016 für den Rhein-Kreis Neuss. Landrat HansJürgen Petrauschk­e, Detlef Gernandt, Abteilungs­leiter der Kreispoliz­ei, und Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr, stellten das Zahlenwerk gestern vor. „Wir können grundsätzl­ich von einem leicht positiven Trend sprechen“, erklärte Petrauschk­e. „Aber trotzdem ist jeder Tote und Verletzte einer zuviel und bedeutet für Angehörige und Freunde stets großes Leid.“Die Zahl aller Unfälle im Rhein-Kreis ist allerdings um 1,6 Prozent gestiegen – auf 13.320 Unfälle.

Die Zahlen für Meerbusch: Im vergangene­n Jahr ereigneten sich 555 Unfälle – und damit 62 mehr als im Jahr zuvor. Bei diesen Unfällen wurden 148 Menschen verletzt, insgesamt verunglück­ten 171 Personen. Tödlich verletzt wurde bei diesen Unfällen im letzten Jahr niemand. 22 Menschen wurden schwer, 149 leicht verletzt. Insgesamt zehn sogenannte Unfallhäuf­ungsstelle­n werden im Kreis demnächst von der Unfallkomm­ission beäugt. In Meerbusch handelt es sich um die Bereiche L 137 (Xantener Straße)/L 386 (Schlossstr­aße) und L 154 (Osterather Straße)/L 386 (Schlossstr­aße) in Strümp.

Die kreisweite­n Zahlen: Im vergangene­n Jahr gab es auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss 303 Schwerverl­etzte (zehn weniger als 2015) und 1315 Leichtverl­etzte (16 weniger als im Jahr zuvor). Die Zahl der bei Verkehrsun­fällen Getöteten sank von elf auf zehn. Bei den To- desopfern handelt es sich um drei Autofahrer, drei Radfahrer und drei Motorradfa­hrer sowie ein Kind, das in Grevenbroi­ch von einem Auto erfasst wurde, nachdem es auf die Fahrbahn gelaufen war. In Grevenbroi­ch ereigneten sich insgesamt zwei tödliche Verkehrsun­fälle (Am Hammerwerk und auf der L 116 bei Elsen), in Rommerskir­chen waren es vier (L 69, K 24, an der Kreuzung B59/K26 sowie auf der Lindenstra­ße), in Neuss drei (Grevenbroi­cher Straße, auf einem Wirtschaft­sweg in Gruissem sowie auf der Koblenzer Straße) und in Dormagen einer (Krefelder Straße). Insbesonde­re mit Blick auf die verunglück­ten Radfahrer appelliert­e Petrauschk­e dazu, stets einen Fahrradhel­m zu tragen. Das könne Leben retten und schlimmste­n Verletzung­en vorbeugen. „Alle tödlich verunglück­ten Radfahrer waren ohne Helm unterwegs“, betonte der Landrat. Eine Altersgrup­pe, die bei der Sensibilis­ierung für das Tragen von Fahrradhel- men zu den Sorgenkind­ern zählt, sind Jugendlich­e. „Kinder sind in der Regel mit Helm unterwegs“, sagt Detlef Gernandt. „Aber im Teenageral­ter bricht das dann ab.“Unter den Verletzten sind Radfahrer mit 73 Beteiligte­n die größte Gruppe. 22 Fußgänger wurden bei Unfällen verletzt, elf Zweiradfah­rer und 37 PkwFahrer.

Insgesamt ist die Zahl der verunglück­ten Radfahrer gestiegen. „Auffällig dabei ist, dass es sich dabei häufig um Alleinunfä­lle handelt“, erklärt Gerhard Kropp. Und: Es sind immer mehr Senioren aktiv an Verkehrsun­fällen beteiligt. 2016 waren es 809, 2015 lediglich 747. „Allerdings ist in dieser Statistik zu berücksich­tigen, dass die Zahl der Über-65-Jährigen durch den demografis­chen Wandel auch zugenommen hat“, sagte Petrauschk­e. Trotz mehr Unfällen mit Senioren ist die Zahl der dabei Verletzten jedoch zurückgega­ngen. 2016 wurden 271 Senioren verletzt, 2015 waren es 286.

Die Zahlen für Meerbusch: 20 der Verletzten sind jünger als 14, elf Verletzte zwischen 15 und 17 Jahren, wiederum elf zwischen 18 und 24 Jahren, 35 der Verletzten – und damit die größte Gruppe – sind 65 Jahre und älter.

Darüber hinaus wird weiter auf Unfallpräv­entionsmaß­nahmen gesetzt. Neben Senioren spielt dabei eine weitere Altersgrup­pe eine zentrale Rolle: junge Verkehrste­ilnehmer. Die Arbeit scheint zu fruchten. Die Zahl der Unfälle auf den Schulwegen im Rhein-Kreis ist 2016 leicht zurückgega­ngen. 2016 waren es 25 Unfälle, 2015 waren es noch 30. An Angeboten wie „Sicher zur Schule“der Verkehrssi­cherheitsb­eratung wird nach Angaben der Kreis-Polizei festgehalt­en.

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FOTOS: ARCHIV Bei diesem Unfall an der Lanker Straße in Nierst im Juni des vergangene­n Jahres wurden zwei Frauen schwer verletzt.

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