Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Toter bei Wohnungsbrand in Uerdingen – fehlten Rauchmelder?
dem Sprung in die Tiefe mit der Drehleiter gerettet. Der Mann kam mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus (wir berichteten).
In beiden Fällen hat die Kriminalpolizei die Brandorte versiegelt. Wie Polizeisprecherin Karin Kretzer gestern auf Anfrage unserer Redaktion erklärte, stünden die Ermittlungen der Sachverständigen noch ganz am Anfang. Vor allem zur Brandursache, aber auch zur Frage, ob in den Wohnungen Rauchmelder installiert gewesen seien, könne sie zu jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen.
Vor allem die Frage nach den Rauchmeldern, deren Anbringung seit Beginn des Jahres in NordrheinWestfalen zwingend vorgeschrieben ist, ist nicht ohne Belang. Soll- ten die von der Feuerwehr oft als Lebensretter bezeichneten Boxen gefehlt haben, könnte es sein, dass sich die Vermieter strafrechtlich verantworten müssen. In drastischen Fällen drohten den Eigentümern der Häuser am Frankenring und an der Augustastraße bei einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung bis zu fünf Jahren, bei fahrlässiger Körperverletzung bis zu drei Jahren Gefängnis. Voraussetzung für eine Verurteilung sei laut Justizministerium in Bremen der Nachweis der Staatsanwaltschaft vor Gericht, dass ein ordnungsgemäß angebrachter Rauchmelder den Todesfall beziehungsweise den Schaden an der Unversehrtheit des Körpers hätte verhindern können.
Ob es tatsächlich bei den beiden Bränden an diesem Wochenende zu einer strafrechtlichen Aufarbeitung kommt, ist im Moment völlig unklar.
Klar scheint hingegen die Ursache für den Brand an der Augustastraße. Wie die Polizei gestern Nachmittag mitteilte, geht die Kripo von einem technischen Defekt oder einen Bedienungsfehler an einem Elektrogerät in der Küche der Wohnung im ersten Obergeschoss aus. Das könne zum Beispiel ein Nichtausschalten des Elektroherdes gewesen sein. Dafür sei nur der Sohn in Betracht gekommen. Seine 93-jährige Mutter sei bettlägerig gewesen. Der Einsatz eines Brandsachverständigen sei nicht mehr nötig, der Sachverhalt weitgehend geklärt, sagte eine Polizeisprecherin.