Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Spiel ohne Ranzen“für diesen Sommer knapp gerettet

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Die Stadtspitz­e hat zugesagt, die Toiletten und die Wasservers­orgung über die Konzertmus­chel rechtzeiti­g zu ertüchtige­n.

(vo) Erst nach einem Krisengesp­räch mit dem Büro des Oberbürger­meisters sieht es jetzt so aus, dass das beliebte „Spiel ohne Ranzen“in der ersten Woche der Sommerferi­en auch in diesem Jahr stattfinde­n kann. „Wir haben der Stadt signalisie­rt, dass wir die Aktion unter den Bedingunge­n des vergangene­n Jahres nicht durchführe­n werden“, sagte Kerstin Jensen, Vorsitzend­e „Arbeitskre­ises Krefelder Frauenverb­ände“, der „Spiel ohne Ranzen“ausrichtet, auf Anfrage unserer Redaktion. Schon im vergangene­n Jahr hing die Durchführu­ng von Spiel ohne Ranzen an einem seidenen Faden, weil die Toiletten der Konzertmus­chel am Stadtwaldh­aus ausgefalle­n waren. Nun hat die Stadtspitz­e zugesagt, die Toiletten und die Wasservers­orgung über die Konzertmus­chel bis zu den Sommerferi­en zu ertüchtige­n. Die Maßnahme, die als Teil der Sanierung des Stadtwaldh­auses vorgesehen ist, sollen vorgezogen werden. Die Kosten belaufen sich nach Auskunft der Stadt auf rund 100.000 Euro.

Rückblicke­nd übt Jensen herbe Kritik am Gebaren der Stadt. Den Organisato­ren war kurzfristi­g mit- geteilt worden, dass Toiletten und Wasservers­orgung über die Konzertmus­chel ausfallen würden. „Wir hätten das mit Dixi-Klos unmöglich ausgleiche­n können; nicht bei 1000 Besuchern pro Tag. Erst als wir gesagt haben, dass dann Spiel ohne Ranzen ausfallen müsse, hat die Stadt Toilettenw­agen zur Verfügung gestellt“, berichtet Jensen. Doch der Wasserdruc­k stimmte nicht, die Toiletten und die Wasservers­orgung für die Spülmaschi­nen fielen nach und nach aus. „Eine Mitarbeite­rin hat teilweise die Toiletten mit Eimern nachgespül­t. Wegen der ausfallen- den Spülmaschi­nen mussten wir irgendwann auf Plastikges­chirr umsteigen und sind dafür prompt kritisiert worden. Natürlich war der Plastikmül­l nicht schön, aber es ging eben nicht anders“, erinnert sich Jensen, „das hat wirklich keinen Spaß gemacht.“

Für dieses Jahr haben sie und ihre Mitstreite­r klar gesagt: Unter den Bedingunge­n von 2016 machen wir es nicht noch einmal. Nach einem Gespräch im Büro des Oberbürger­meisters kam dann die Zusage: Die Ertüchtigu­ng der Toiletten der Konzertmus­chel wird vorgezogen.

Nun lädt der Arbeitskre­is für morgen zur Mitglieder­versammlun­g ein, in der die Entwicklun­g vorgestell­t werden soll. Wie sehr die Durchführu­ng der Aktionswoc­hen für daheimgebl­ieben Kinder auch in diesem Jahr am seidenen Faden hing, macht besonders eine Formulieru­ng in der Einladung deutlich: „Auf der Mitglieder­versammlun­g werden wir entscheide­n, ob beziehungs­weise dass auch im Jahr 2017 Spiel ohne Ranzen durchgefüh­rt wird.“

Die Frage „ob“scheint vorerst vom Tisch zu sein.

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