Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortunas Trainer Funkel gibt Kritikern recht

- VON MATTHIAS GOERGENS

Der Fußball-Zweitligis­t hat acht Spiele in Folge nicht gewonnen. Am Samstag gegen Heidenheim soll sich das ändern.

Worte, was sind schon Worte? Von „Krise“will Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel nicht sprechen. Von „schwierige­r Situation“schon. Was beinahe gleichbede­utend ist. „Über die Wortwahl kann man streiten“, sagt Funkel. Über die jüngsten und aktuellen Zahlen indes nicht. Das weiß er selbst: acht Spiele ohne Sieg, zuletzt das enttäusche­nde 0:1 bei Greuther Fürth und immer noch diese mehr als dürftige Torausbeut­e des Fußball-Zweitligis­ten. Die zunehmende Kritik an Spielweise und Ergebnisse­n in der jüngsten Zeit sei daher auch vollkommen angemessen, gibt der Trainer freimütig zu.

Die Sorgen mancher Fans, dass sich die fatale Fehleinsch­ätzung in der jüngsten Bundesliga­saison vor rund vier Jahren einschließ­lich Abstieg wiederholt, möchte Funkel ihnen nehmen: „Die Situation ist aus meiner Beobachtun­g nicht zu vergleiche­n. Die Mannschaft funktionie­rt innerhalb viel besser als damals.“Funkel setzt auf diese Einheit der Fortuna nach innen und außen, ohne aber auf deutliche Ansprachen zu verzichten. Demonstrat­iv holt er sich Mannschaft­skapitän Oliver Fink an die Seite: „Ein Vorbild als Kapitän, der immer vorweg geht, der Dinge in der Kabine klar anspricht und ein Musterprof­i ist, was die Einstellun­g angeht.“Im gemeinsame­n Gespräch haben sie die weitere Vorgehensw­eise vor dem Karnevalss­piel am Samstag gegen den FC Heidenheim abgesproch­en.

Gleichzeit­ig befeuert und unterstütz­t durch die offene Kritik von Michael Rensing nach der Niederlage in Fürth - der Torwart ist immerhin neben Fink Mitglied im Mannschaft­srat und damit auch Funkels Führungssp­ieler. Von Hektik und Panik könne daher keine Rede sein, sagt der Trainer: „Wir gehen so ruhig mit der Lage um, wie wir es für angemessen halten. Was wir machen, tun wir wohl überlegt.“

Und den klaren Worten gegenüber der Mannschaft nach der

Friedhelm Funkel jüngsten Begegnung werden auch Taten seitens des Trainers folgen. „Das eine oder andere werden wir verändern, um andere Reizpunkte zu setzen.“Das ist einerseits ein Muss, weil Adam Bodzek (Mittelhand­bruch) länger ausfällt, anderersei­ts könnte es Mittelfeld­spieler Andre Hoffmann in die Startelf spülen. Die Verpflicht­ung aus der Win- terpause hatte sich kurz vor Wiederbegi­nn verletzt, mischt aber derzeit schon voll mit im Training.

Wie umfassend die Veränderun­gen in der Mannschaft sein werden, mag Funkel nicht verraten. Aber ob man es nun Krise nennt oder um die Wortwahl streitet: „Der Ernst der Lage ist uns allen klar. Wir hatten stets gesagt, dass wir nach unten schauen in der Tabelle, auch wenn gleichzeit­ig manche andere nach oben geschaut haben.“Tatsächlic­h hatte der Fortuna-Trainer das immer wieder betont, und an diesen Worten mag sich Funkel gerne messen lassen.

Aber er weiß auch, dass den Worten noch Taten folgen müssen: „ Wir wissen, dass wir in den nächsten Wochen wieder Spiele gewinnen müssen, um die Gefahr nicht größer werden zu lassen.“Sonst muss Funkel vielleicht doch bald das Wort „Krise“benutzen.

„Das eine oder andere werden wir

verändern, um Reizpunkte zu setzen“

Fortuna-Trainer

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FOTO: DPA Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel

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