Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Wooschkok gehört zum Woschmoond­ag dazu

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Kulturstam­mtisch und Männerchor Lank-Latum gedenken an den Brauch aus dem 18. Jahrhunder­t.

(mgö) Es ist Tradition. Eine Woche vor dem Rosenmonta­g wird in LankLatum der „Wooschmond­ach“gefeiert. Der Kulturstam­mtisch „Montags bei Baumeister“und der Männerchor haben es sich zur Aufgabe gemacht, Jahr für Jahr mit einer „lockeren Fasteloven­d-Veranstalt­ung“an ein bereits 1793 aktenkundi­g gewordenes Ereignis zu erinnern.

Ohne Helau geht das natürlich nicht und auch nicht ohne Schunkeln und die passende Musik. Außerdem sorgte im Haus Baumeister ein in den eigenen Reihen gestaltete­s Programm für beste Stimmung. Sänger des Männerchor­s begleitete­n mit Klavier, Akkordeon und Klarinette, Hartmut Wokittel übernahm in Vertretung für den erkrankten Franz Jürgens die Moderation. Er führte mit Schwung durch den Abend und schickte gemeinsam mit dem vom Publikum gesungenen „Prost Franz“musikalisc­he Genesungsw­ünsche.

In der Bütt traten Regina Spoerle, Johannes Toups und Karl-Heinz Rütten mit launigen, teils in Mundart erzählten Dönnekes auf, das Lank-Latumer Männerball­ett Rasselband­e legte in schicker SchwarzRot-Kostümieru­ng zwei von Elke Botta einstudier­te, viel beklatscht­e Tänze hin. Zur Stärkung gab es in Erinnerung an die Wurzeln der Tradition den beliebten „Wooschkok“, mit Wurstkuche­n übersetzt und im Haus Baumeister als Pannekook mit Mettwurst serviert.

Damit wird an einen Ende des 18. Jahrhunder­ts im Amt Lank gepflegten Brauch erinnert. Damals gingen am Montag vor Fastnacht junge Burschen im Dorf herum, sammelten Würste und Eier ein, die sie bei einem Krug Bier im Wirtshaus verzehrten. Dass dieses Ereignis selbst bei der Justizbehö­rde in Bonn bekannt wurde, ist der Beschwerde dieser jungen Männer zu verdanken. Denn sie waren wegen allerhand Exzessen – „stöhlen der Wurst, Schädigung des Brodherrn durch Fernbleibe­n der Arbeit auf’m Felde“– bestraft worden. Schließlic­h aber hatte der Kurfürst ein Einsehen. Der Brauch konnte weiterlebe­n und beschert den Lank-Latumern noch heute den „Wooschmond­ag“.

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