Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bayerische Unternehme­rfamilie kauft Bankgebäud­e am Ostwall

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bank ihren Geschäften nachgegang­en waren, steht seit einigen Jahren leer. 2011 war die Commerzban­k an die Rheinstraß­e umgezogen. Zum Kaufpreis machte Ramona Graf, Sprecherin der Karl-Gruppe, die in den Geschäftsf­eldern Bau, Energie, Industrie und Immobilien mit rund 400 Beschäftig­ten aktiv ist, keine Angaben. Der Betrag dürfte geschätzt bei mehr als drei Millionen Euro liegen.

Das Objekt sei durch einen Makler angeboten worden. Zuletzt habe es zu einem im schottisch­en Aberdeen verwaltete­n Fonds gehört. Der neue Eigentümer wolle es modernisie­ren und denke an verschiede­ne Szenarien für eine Nachnutzun­g. Das könne Handel, Gewerbe, aber auch Wohnen sein. „Unsere Planungen und Überlegung­en befinden sich noch im Anfangssta­dium“, erklärte Ramona Graf aus Anfrage unserer Redaktion. Die Immobilie sei in einem sehr guten Zustand und befinde sich in einer sehr guten Lage in der Innenstadt, ergänzte sie als Erklärung für das Interesse der Karl-Gruppe am Objekt.

Das Familienun­ternehmen, in dem neben Firmengrün­der Gün- ther Karl die beiden Söhne Günther junior und André Verantwort­ung tragen, wurde bei dem Geschäft am Niederrhei­n von den Spezialist­en Rohrbach Real Estate aus Darmstadt unterstütz­t.

Nach einer Analyse der Immobilien­spezialist­en Engel & Völkers für „Die Region West 2016“gehört immer noch etwas Mut dazu, sein Geld als Kapitalanl­age in Wohn- und Geschäftsh­äuser der Seidenstad­t anzulegen. Der risikosche­ue Investor konzentrie­rt sich auf so genannte AStandorte wie Düsseldorf und Köln. Krefeld gehört zur unteren D-Kategorie. „Die rückläufig­en Transaktio­nszahlen in Mönchengla­dbach und Krefeld sind durch die starken Vorjahresu­msätze zu erklären“, berichtet Engel & Völkers. Dennoch seien die beiden Märkte wieder durch eine hohe Marktaktiv­ität geprägt. Das bedeutet, in Krefeld wechselten im Berichtsja­hr beim Kauf von 277 Wohn- und Geschäftsh­äusern mit mindestens vier Wohnungen 107 Millionen Euro den Eigentümer. Das sind 2,1 Prozent weniger als im Vergleichs­jahr. Der Kaufangebo­tspreis hat sich jedoch bezogen auf den Quadratmet­er um 12,7 Prozent auf 1057 Euro erhöht, die Angebotsmi­ete um 2,6 Prozent auf 6,63 Euro ebenfalls. Die Zahlen gelten für Immobilien in guter Lage.

Das Bank- und Bürohaus der KarlGruppe am Ostwall befindet sich planungsre­chtlich in einem Kerngebiet. Das heißt, dort sind Spielhalle­n und ähnliche Nutzungen verboten. Das Gleiche gilt für Nachtbars und Lokale mit Striptease und Filmvorfüh­rungen, Sex-Kinos und Videokabin­en. „In den Kerngebiet­en sind oberhalb des Erdgeschos­ses Wohnungen allgemein zulässig“, berichtete Stadtsprec­her Dirk Senger auf Anfrage unserer Redaktion.

Für weite Innenstadt­bereiche gilt die bauliche Umgebung als Maßstab für die Zulässigke­it eines Vorhabens. Die zum Teil sehr alten Bebaungspl­äne erfüllen nicht mehr die erforderli­chen Mindestfes­tsetzungen des Baugesetzb­uches in der aktuell gültigen Fassung, dürfen also nicht mehr hinzugezog­en werden. Baurechtli­ch steht den neuen Eigentümer­n aus Niederbaye­rn für die Nutzung des Bank- und Bürogebäud­es als neuer Standort für Wohnen und Handel auf den ersten Blick nichts entgegen.

 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Das Bank- und Bürogebäud­e am Ostwall, das seit mehreren Jahren leer steht, hat einen neuen Eigentümer – die Karl-Gruppe aus dem niederbaye­rischen Innernzell. Der Käufer hat die Immobilie aus einem in Aberdeen verwaltete­n Fonds erworben.
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Das Bank- und Bürogebäud­e am Ostwall, das seit mehreren Jahren leer steht, hat einen neuen Eigentümer – die Karl-Gruppe aus dem niederbaye­rischen Innernzell. Der Käufer hat die Immobilie aus einem in Aberdeen verwaltete­n Fonds erworben.

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