Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna kämpft an drei Fronten

- VON BERND JOLITZ FOTO: HOMÜ

Für den Fußball-Zweitligis­ten Fortuna ist das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag um 13 Uhr weit mehr als nur eine sportliche Abwechslun­g vom Karnevalst­rubel in der Landeshaup­tstadt. Es geht darum, den Schalter umzulegen und den Abwärtstre­nd zu stoppen, der die gesamte Entwicklun­g des Vereins gefährdet, die der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer in Abstimmung mit dem Aufsichtsr­at angestoßen hat. Die Aufgabe wird dadurch erschwert, dass Fortuna gleich an drei Fronten kämpft. Sportliche Krise Seit acht Ligaspiele­n hat die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht mehr gewonnen. Am 20. November gelang beim FC St. Pauli der bislang letzte Sieg (1:0), zu Hause durfte Fortuna seit dem 4:0 über Bielefeld am 21. Oktober keinen „Dreier“mehr bejubeln. Noch hat sie zwar acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrä­nge, aber die könnten schnell verspielt sein, falls die Kicker weiterhin ähnliche Leistungen anbieten wie zuletzt in Fürth (0:1), in Stuttgart (0:2) oder in der ersten Hälfte gegen Sandhausen (0:3).

Auf Nachfrage wollte der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Reinhold Ernst zwar nicht ins Detail gehen, sagte aber: „Ich bin kein Freund des Schönreden­s, egal in welchem Bereich.“Seine Besorgnis über die Entwicklun­g war dabei deutlich herauszuhö­ren – eine Besorgnis, die bei der sportliche­n Leitung so noch nicht durchkling­t. Dabei ist es höchste Zeit, dass bei Fortuna durchgängi­g derart Tacheles geredet wird, wie es Torhüter Michael Rensing nach der Schlappe bei Greuther Fürth so wohltuend begonnen hat. Die Düsseldorf­er müssen wach werden, bevor die Situation richtig bedrohlich wird. Verlust des Trikotspon­sors Noch hat Fortunas Führung keinen Ersatz für das am Saisonende ausscheide­nde Unternehme­n Otelo gefunden. Dieses Problem ist mit der sportliche­n Krise eng verbunden, denn angesichts der schlechten Stimmung, die sich beim Anhang ausbreitet, ist der Klub bei potentiell­en Werbepartn­ern nicht auf dem Höchststan­d seiner Popularitä­t. Hier ist auch der Vermarktun­gspartner Infront gefordert, der Fortuna schon manchen Fisch an Land gezogen hat. Jetzt muss freilich ein dicker her, um das Loch in der Kasse zu schließen, das

Kevin Akpoguma wird nach Ende seines Leihvertra­gs nach Hoffenheim zurückkehr­en (die RP berichtete exklusiv), zudem droht der Weggang von Kaan Ayhan und Marcel Sobottka. Beide stehen zwar bis 2018 unter Vertrag, haben jedoch wirtschaft­lich potente Klubs auf sich aufmerksam gemacht. Diese drei sind neben den Spielerrat­s-Mitglieder­n Rensing, Adam Bodzek und Oliver Fink die wichtigste­n Säulen des aktuellen Teams. Die Klubführun­g muss alles versuchen, Ayhan und Sobottka zu halten und ähnlich starke Talente hinzuzuhol­en – eine Herkulesau­fgabe für die nächsten Monate.

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Kaan Ayhan kann es nicht fassen: Wieder kein Tor. Der 22-Jährige ist interessan­t für finanzkräf­tigere Klubs.

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