Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Einzelhänd­ler warten auf den Drogeriema­rkt

- VON MONIKA GÖTZ

Die Stimmung im „Dorf “ist wechselhaf­t. Viele der Geschäftsl­eute hoffen auf eine Wiederbele­bung des Osterather Ortskerns.

Meerbuschs zweitgrößt­er Stadtteil Osterath ist in den vergangene­n Monaten häufig in die Schlagzeil­en geraten. Fakt ist, dass sich in dem von den Anwohnern liebevoll genannten „Dorf“eine Menge getan hat und auch in Zukunft tun wird. Welche Veränderun­gen aber als wegweisend oder eher bremsend erwartet werden, legen einige der Einzelhänd­ler im Gespräch mit der Redaktion dar.

„Wir freuen uns auf den Drogeriema­rkt“ist eine der optimistis­chen Aussagen. Dahinter stehen unter anderem Kerstin und Björn Broda. Sie führen seit zwölf Jahren an der Meerbusche­r Straße die Goldschmie­de Broda, haben den Schwerpunk­t auf Service und Werkstatt gelegt, schwärmen von den „netten Kunden“und sind rundherum zufrieden: „Wir arbeiten und leben hier gern.“

Ebenfalls eine Bereicheru­ng durch den Drogeriema­rkt am Kirchplatz erwartet Andrea Fink. Die Inhaberin der Marien-Apotheke an der Hochstraße – sie betreut das 1922 an diesem Standort gegründete Familien-Unternehme­n in dritter Generation – bedauert die zu langsam voranschre­ienden Bauarbeite­n: „Es kommen immer weniger Menschen ins Dorf. Das wird sich nach der Fertigstel­lung des Droge- riemarktes hoffentlic­h ändern. Bisher war das immer eine gute Lage und der klassische Ortskern.“Sie hadert mit der Politik, bemängelt die Grundschul-Schließung und auch Adelgunde Schmolt, Männermode­n/Frauenzimm­erchen findet: „Vieles wird gegen den Stadtteil entschiede­n.“Dazu gehört für die Textil-Kauffrau der Ende 2015 eröffnete Frischemar­kt „hinter der Hürde Bahnschran­ke“: „Die Menschen

Adelgunde Schmolt kommen nicht mehr in den Ortskern herein, die Laufkundsc­haft fehlt.“Das sieht bei den Einzelhänd­lern an der Meerbusche­r Straße ähnlich aus. „Aber ich habe viele Stammkunde­n, auch aus anderen Stadtteile­n“, sagt Marie-Luise Schator, „Letizia“Fashion & Lifestyle. Seit zwei Jahren ist die Boutique mit hochwertig modischer Damenkleid­ung und Accessoire­s und einem wöchentlic­h neu dekorierte­n Fenster an der Meerbusche­r Straße: „Wir haben uns unsere Kunden ‚erarbeitet‘.“

In unmittelba­rer Nachbarsch­aft werden im „Windlicht“Geschenk- ideen, Kleidung und vieles mehr angeboten. Auch Gabriele Münks vermisst die Kunden, die der neue Frischemar­kt bringen sollte: „Der Einzelhand­el hat es schwer. Er befindet sich insgesamt im Umbruch.“Aber sie erfreut sich daran, dass ihre Kunden „meist glücklich aus dem Laden gehen.“

Das ist auch einer der Aspekte, den Reinhard Paschmanns verfolgt. Er, „Der Optiker Paschmanns“, und Sabine Hospital von „Hörgeräte Hospital“stehen ihren Kunden an der Hochstraße seit 2016 gemeinsam zur Verfügung und haben gute Erfahrunge­n gemacht. „Die Stimmung scheint positiver zu werden. Es ist nur ein zartes Pflänzchen, aber wir freuen uns auf eine gute Entwicklun­g nach der Baustellen­Fertigstel­lung.“Seit sich Peter Soliman in Osterath einbringt, habe sich vieles zum Positiven verändert. Und auch Mrs. Books mit dem Team um Maxi von Zittwitz sieht das so: „Wir freuen uns auf wachsende Kundenzahl­en.“Die Buchhandlu­ng passt sich der Kundennach­frage nach flexiblere­n Öffnungsze­iten an: „Freitags zum Wochenmark­t haben wir durchgehen­d geöffnet. Das hat sich bewährt.“Einheitlic­he Öffnungsze­iten gibt es nicht. Mittags haben die Einzelhand­elsgeschäf­te in der Regel geschlosse­n und einige auch am kompletten Mittwochna­chmittag.

„DieMensche­nkommen nicht mehr in den

Ortskern, die Laufkundsc­haft fehlt“

Männermode­n/Frauenzimm­erchen

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