Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sparkassen-Chefin will mehr Geschäft machen

- VON THORSTEN BREITKOPF

Karin-Brigitte Göbel möchte vom oft kritisiert­en risikosche­uen Kurs ihres Vorgängers Arndt Hallmann abweichen.

Einen Vortrag vor den Mitglieder­n der CDU nutzte die neue Chefin der Stadtspark­asse Düsseldorf, KarinBrigi­tte Göbel, um sich vom sehr risikosche­uen Kurs ihres Vorgängers Arndt Hallmann zu distanzier­en. „Wir müssen in Zukunft mehr im Markt unterwegs sein. So können wir qualitativ­es Wachstum generieren“, sagte die Vorstandsv­orsitzende, die seit Anfang Januar dieses Jahres im Amt ist. Die Eigenkapit­alquote sei für eine Sparkasse überdurchs­chnittlich hoch. Auch das Gesamtkapi­tal sei bei der Düsseldorf­er Stadtspark­asse zufriedens­tellend. „Wir haben uns in der Vergangenh­eit ein Stück weit zu sehr in Prozessen verhakt. Wir müssen wieder vom Kunden her denken“, sagte Karin-Brigitte Göbel.

In diesen Sätzen spiegelt sich ein Kurswechse­l an der Spitze der Bank. Arndt Hallmann und sein Risikovors­tand Martin von Gemmeren galten innerhalb einer Bandbreite als äußerst risikoaver­s. Sowohl aus der Politik als auch aus Teilen der Unternehme­rschaft wurde kritisiert, die Sparkasse sei unter Hallmann zu restriktiv in der Kreditverg­abe – besonders an mittelstän­dische Unternehme­n.

Diesen Kurswechse­l unterstrei­cht auch eine neue Personalie, die Göbel beim CDU-Empfang nochmals bestätigte. „Uwe Baust wird unseren Vorstand als viertes Mitglied verstärken“, sagte Göbel. Baust war bislang Firmenkund­enchef der Düsseldorf­er Commerzban­k, die in den Zeiten der relativen Zurückhal- tung der Sparkasse aggressiv im Markt aufgetrete­n ist und dem Vernehmen nach der Sparkasse viel Geschäft weggenomme­n hat. Baust muss noch durch den Rat der Stadt Düsseldorf bestätigt werden. Das gilt aber nach Informatio­nen aus dem politische­n Umfeld als „reine Formalie, da der Stadtrat ja die gleichen Mehrheitsv­erhältniss­e widerspieg­elt wie der Verwaltung­srat der Bank.“

Die jüngsten Gebührener­höhungen verteidigt­e die Sparkassen-Chefin. Die Zinsen sieht sie auf drei bis fünf Jahre auf niedrigste­m Niveau.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Vorstandss­precher der Rheinbahn, Michael Clausecker, ist als Hoffnungst­räger gestartet und hat inzwischen viele Gegner. Im Aufsichtsr­at hat er aber eine Mehrheit für seine Strategie erhalten.
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FOTO: BRETZ Karin-Brigitte Göbel ist Chefin der Stadtspark­asse.

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