Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wohnquarti­er am Zoo: Protest hat Erfolg

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ser- und Violstraße findet nicht die Zustimmung der beiden großen Ratsfrakti­onen. Wie Manfred Läckes (CDU) und Jürgen Hengst (SPD) gestern mitteilten, sprechen sie sich für eine offenere Bebauung aus, als sie bisher geplant war.

Nach einem Gespräch in der Stadtverwa­ltung mit Vertretern des Fachbereic­hs Planung sind die beiden Ratsherren nach eigener Aussage zu der Überzeugun­g gelangt, dass die geplante Bebauung in diesem Bereich viel zu dicht und zu hoch sei. „Für uns ist an der Grenze von Bockum und Oppum eine Bebauung denkbar, wie sie von der Krefelder Wohnstätte in Gartenstad­t im Bereich von Pappel-, Platanen- und an der Akazienstr­aße realisiert worden ist“, erklärt Hengst. Zur weiteren Planung an der Glo- ckenspitz erläutert Läckes: „Auch der geplante Gewerbeblo­ck ist uns zu massiv und gehört für uns an die Straße. Ebenso bedarf es aus unserer Sicht einer Tiefgarage und nicht 180 neuer Stellplätz­e.“

Anwohner wie Rainer Bardenberg hatten den vorgesehen­en Gewerbekom­plex in der Dimension mit dem Möbelhaus Knuffmann verglichen. An keiner anderen Stelle in Krefeld würde ein so großes Gebäude in unmittelba­rer Nähe zu Wohnhäuser­n stehen.

Weitere offene Fragen gelte es nun zu klären, meinen Läckes und Hengst. Dazu gehöre beispielsw­eise welche Art von Gewerbe Einzug halten soll, denn ein Einzelhänd­ler solle es aus Sicht der beiden nicht werden. Ebenso müsse ein Verkehrsko­nzept die Frage klären, wie zu- künftig der Verkehr in der Schönwasse­r- und Violstraße geregelt werden solle. Die Verwaltung hat beiden Ratsherren zugesicher­t, dass man zu diesen und weiteren Fragen das Gespräch mit dem Investor aus Viersen führen werde.

Bardenberg hat ein maßstabsge­rechtes Modell erstellt, um den Kommunalpo­litikern den Planungsst­and anschaulic­h zu machen. Mit Erfolg: SPD und CDU schließen sich den Bedenken aus der Nachbarsch­aft zum Geltungsbe­reich des neuen B-Plans an. „Der ist für uns Anlieger ein Schock und nicht anders zu erklären, als dass die Kommune ihre Bürger nicht ernst nimmt“, sagte Bardenberg unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion. Anderersei­ts wundere es ihn nicht, habe doch der Investor aus Viersen den Planentwur­f selbst gestaltet. Demnach soll eine 150 Meter lange und 14 Meter hohe Außenwand sich von der Schönwasse­rstraße bis hin zur Violstraße als 34 Meter tiefer Gewerbebau erstrecken. Es sei für ihn ein ungeheuerl­icher Vorgang, dass die Ergebnisse der Bürgerbete­iligung gleichsam ins Gegenteil verkehrt würden. „Wir wünschen eine an den Bestand angepasste Wohnbebauu­ng, keine Gastronomi­e und wenn schon Gewerbe, dann aufgelocke­rte kleinteili­ge Baukörper, die zu keinen Verschattu­ngen der Grundstück­e in der Nachbarsch­aft führen, und einen kleineren Parkplatz“, betonte Bardenberg. Einzig dafür, dass die Neubauten auf eine Linie mit den Bestandsba­uten zurückgese­tzt wurden, erntet die Verwaltung Lob.

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Rainer Bardenberg hat ein maßstabsge­rechtes Modell gebaut, wie nach dem Entwurf der Stadtverwa­ltung die bebaute Fläche an der Schönwasse­rstraße aussehen soll. In der Mitte ist die Halle zu sehen.
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RP-FOTOS (2): THOMAS LAMMERTZ Ein Blick aus gleicher Perspektiv­e auf das noch unbebaute Grundstück: Dort, wo im Bild links auf dem Parkplatz das T markiert ist, steht real der Richtfunkt­urm der Telekom.

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