Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sobottka fordert mehr Leidenscha­ft

- VON MATTHIAS GOERGENS FOTO: IMAGO/KRAFT

Der Mittelfeld­spieler gehört in der schwächeln­den Fortuna-Mannschaft stets zu den Besten. Er ist nicht zufrieden mit den zuletzt gebotenen Leistungen: Morgen (13 Uhr) gegen Heidenheim müsse sein Team mehr Torchancen erarbeiten.

Acht Spiele in Folge ohne Sieg. Marcel Sobottka wiederholt es zwischendr­in immer wieder. Acht Spiele sieglos in der 2. Fußball-Bundesliga. Damit auch jeder erkennt: Den Spielern der Fortuna ist es bewusst, völlig klar, dass die Situation schwierig ist. Eine Krise also? „Wie wir es betiteln, ist doch wurscht“, sagt Sobottka. Da könne man ohnehin nichts schönreden: „Wir wissen, dass wir acht Spiele in Folge nicht gewonnen haben.“

Die Stimmung in der Mannschaft vor Versuch Nummer neun morgen gegen den FC Heidenheim (13 Uhr, Arena) sei entspreche­nd: „Wenn ich sage, sie wäre gut, wäre das gelogen.“Und sähe nach außen wohl auch schlecht aus. Vor allem nach der Leistung beim 0:1 bei Greuther Fürth – ein Rückschrit­t nach dem doch passablen Unentschie­den gegen Kaiserslau­tern im jüngsten Heimspiel. „Wir haben gegen keine gute Mannschaft 0:1 verloren, haben es aber auch nicht gut gemacht“, sagt der Mittelfeld­spieler.

Gegen Heidenheim gelte es daher, wieder Gas zu geben, mal zwei Hälften gut zu spielen, „über 90 Minuten griffiger sein“. Vielleicht wieder die Leidenscha­ft zu zeigen, die von den Fans vor allem in Fürth vermisst wurde. Auch da mag der Mittelfeld­spieler nicht widersprec­hen: „Die erste Hälfte in Fürth war nicht so leidenscha­ftlich wie gegen Lautern.“Er hätte die Spiele gegen Sandhausen und Stuttgart durchaus mit aufzählen können – von jenen noch im vergangene­n Jahr ganz zu schweigen.

Am Willen liege es nicht, sagt Sobottka, „wir müssen und wollen uns in jede Situation reinschmei­ßen“. Klappt aber nicht immer – und das zuletzt schon erschrecke­nd lange nicht mehr. Wenn es nicht am Wil- len liegt, der Mannschaft die Lage vollauf bewusst ist, könnte da eine Systemände­rung helfen? Wenn Trainer Friedhelm Funkel womöglich mal mit zwei Sturmspitz­en spielen lässt? Sobottka wiegelt ab: „Das ist doch immer zweitrangi­g. Egal ob 3-5-2, 4-5-1 oder 0-11 – es kommt drauf an, wie man es umsetzt auf dem Platz.“Es gehe darum, Zweikämpfe zu gewinnen, den Ball haben zu wollen, Fußball zu spielen. „Wenn wir eine Fünferkett­e aufbieten und keiner ist beim Gegenspiel­er, bekommen wir auch die Bälle um die Ohren.“

Das wäre aber auch morgen gegen Heidenheim wohl das Schlimmste, was passieren könnte. Denn wie schwer eine taugliche Reaktion auf einen erneuten Rückstand fiele, macht die Torausbeut­e der jüngeren Vergangenh­eit deutlich. In den zurücklieg­enden sieben Begegnunge­n gelang nur ein Tor – eben durch jenen Marcel Sobottka zum Ausgleich gegen Kaiserslau­tern. Da dürfte es schon helfen, wenn mehr Druck in der Offensive erzeugt würde. „Wenn wir mehr Chancen herausspie­len, ist die Wahrschein­lichkeit größer, dass wir vorne auch mal wieder treffen.“

In jedem Fall sei die – sachlich vorgetrage­ne – Kritik angebracht: „Jeder hat seine Meinung, und die kann man ja kundtun.“Die Situation bei der Fortuna bleibe in der Tat schwierig. Marcel Sobottka weiß es, will da nichts schönreden, seine Mannschaft­skollegen auch nicht. Das wäre auch nicht angebracht – nach acht Spielen in Folge ohne Sieg.

 ??  ?? Marcel Sobottka nach seinem 1:1 gegen Lautern – Fortunas einzigem Treffer in den jüngsten 653 Minuten.
Marcel Sobottka nach seinem 1:1 gegen Lautern – Fortunas einzigem Treffer in den jüngsten 653 Minuten.

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